Tourenbericht MTB Technikkurs Marbachegg
Ein stolzes Grüppchen von 14 Teilnehmenden hatte sich für den Bike Technikkurs angemeldet, einige zwar erst auf den letzten Drücker (oder auch nach dem letzten Drücker…), aber auch jene durften selbstverständlich mitkommen.
Nach einer rassigen und landschaftlich hübschen Aufwärmfahrt von Escholzmatt nach Marbach trafen wir dort bei der Talstation unsere beiden Guides von den Bikebuebe. Dominik hatte uns im letzten Jahr schon auf dem Bremer Loop die Basics beigebracht (oder es zumindest versucht… 😉), diesmal hatte er noch Silvan dabei, Spezialist für das Grobe und die Sprünge.
Zuerst ging es mit der Gondelbahn hoch auf die Marbachegg, von wo man eine wunderbare Aussicht auf Hohgant, Schrattenfluh und dahinter noch auf einige der hohen Berner Gipfel hat. Für uns hiess es aber nun Protektoren anziehen, Helm aufsetzen und eine erste Kennenlernfahrt auf dem Trail absolvieren. Wir hatten uns in zwei Gruppen aufgeteilt, eine mit Schwerpunkt Sprünge, die andere mit Schwerpunkt Kurventechnik, mit Wechsel nach der Mittagspause.
Bei der ersten Fahrt hielten wir uns alle noch sehr zurück. Es ging darum, mit dem Trail und dem Gelände vertraut zu werden. Da der Trail wirklich schön und meist sehr flowig angelegt ist, freundeten wir uns sehr schnell mit ihm an.
Bei der zweiten Fahrt galt es dann ernst: nach einem kleinen Refresher des Bunny Hop wagten wir uns über die ersten Sprünge. Aus zaghaften Hüpfern wurden schon bald etwas weitere und höhere Hüpfer, und nach einer Videoanalyse wusste dann auch jede*r was eigentlich zu verbessern wäre… das mit der Umsetzung ist dann wieder eine andere Geschichte 😉! Und das mit dem Style und der meega Airtime kommt dann im nächsten Kurs (oder im nächsten Leben).
Runterfetzen ohne hochzustrampeln macht auch hungrig, darum waren die Spaghetti auf der Sonnenterrasse sehr willkommen. Wir hauten tüchtig rein und waren froh, dass wir am Nachmittag mit unseren vollen Mägen nicht mehr über die Sprünge mussten, beim Kurvenfahren ist ja eher Bodenhaftung gefragt. Da hatte die andere Gruppe die unglücklichere Reihenfolge gewählt.
Den Nachmittag begannen wir mit ein paar hirnaktivierenden Finger- und Handübungen, welche uns kognitiv etwas überforderten. Lachend über unsere Unfähigkeit stiegen wir wieder auf die Bikes und fuhren zur ersten Steilwandkurve. Nach etwas Theorie und Vorfahren von Dominik versuchten wir uns selber so waghalsig wie die Cracks in die Kurve zu legen. Auch hier gab es eine persönliche Videoanalyse, und mit etwas Übung meisterten wir die Kurven schon recht elegant, einige sogar lehrbuchmässig, meinte Dominik. Da der Trail aus sehr vielen Steilwandkurven besteht, hatten wir genug Übungsmöglichkeiten und kamen immer mehr in Fahrt. So macht Flowtrail fahren richtig Spass!
Runterfetzen ohne hochzustrampeln macht nicht nur hungrig, sondern auch durstig, besonders an einem so heissen Tag wie heute, und so beendeten wir den Kurs bei Glacé und Bier an der Sonne. Fazit: Wir hatten einen durchwegs lehrreichen und spassigen Tag erlebt. Zwar erlitten zwei Teilnehmer bei Stürzen etwas Hautverlust, ernsthafte Verletzungen hatten wir aber zum Glück keine zu verzeichnen. Wir freuen uns schon auf den nächsten Kurs, eben, wegen der Airtime und so…
Merci tuusig Tege fürs Organisieren und Dominik und Silvan für das kompetente und sympathische Coaching!
Bikers: Bine, Brige, Bruno, Caro, Cornelia, Dänu, Florian, Gläusi, Marcel, Nadine, Tege, Tina, Reto, Stefu
Ausbildungstour „Gehen und Klettern am kurzen Seil“ 14.05.2022
Nach kurzer Anreise mit dem Corpatauxbus und Auto befanden wir uns unter dem eindrücklichen Rüttelhorn. Wir begannen mit einem Theorie-Input von Willi, repetierten die Seilaufnahme und übten den Standplatzbau mit unterschiedlichen Methoden wie dem weichen Auge oder der Südtiroler Methode. Danach konnten wir das Geübte direkt anwenden und starteten in Zweierseilschaften in die verschiedenen Routen. Die einen verschwanden im Keller, andere übten sich im Kamin oder probierten die verschiedenen Standplatzbaumethoden am Klettersteig aus. Den Weg nach unten wählten wir über das Abseilen. Nach kurzer Stärkung wechselten wir die Routen und genossen noch etwas die schöne Juralandschaft. Zum Schluss liessen wir diesen sehr sonnigen und lehrreichen Tag in der Vorderen Schmiedenmatt ausklingen. Merci Willi für die super Vorbereitung und die guten Inputs! Mit dabei waren: Willi, Nicolas, Raphaël, Anita, Rolf, Vittoria, Barbara, Glöisi, Mark, Dieter und Davina.
Text: Davina
Bilder: Anita, Mark, Willi
Mittwochskitour Jungfaujoch – Louwitor – Lötschenlücke – Blatten
Dieses Jahr scheint die Mittwochskitour unter einem besonderen Stern zu stehen. So auch unsere letzte Mittwochstour – die «Krönungs- und Abschlusstour» sozusagen dieses Winters. Nach zwei Tagen Regenwetter kündet sich schon um vier Uhr früh ein klarer und sonniger Tag an. Früh machen sich die Teilnehmerinnen (Madeleine, Magdalena, Marianne, Rita H., Rita M., Regine) und Teilnehmer (Gerhard, Manuel, Huli) aus allen Ecken der Region Bern auf, um sich dann zu einem ersten fröhlichen Schwatz mit ihren kundigen Leiterinnen und Leitern (Sandra, René und Willi) in der Spiezer Tiefgarage zu treffen. Schnell geht es weiter mit Zug und Zahnradbahn via Interlaken hoch nach Grindelwald. Im Grindelwaldner Terminal müssen wir leider feststellen, dass wir nicht ganz alleine sind und dass neben dem Personal auch andere Tourengänger auf die Idee gekommen sind, den Mittwoch im Schnee zu verbringen. Schnell geht’s dank der neuen Hightech-Bahn via Eigergletscher hoch aufs Jungfraujoch auf 3454M. Noch gehört der Ort den Einheimischen und den Tourengängern. Vor uns öffnet sich der Blick auf eine immer wieder überwältigende Landschaft: Den Aletschgletscher; und allen ist klar, warum dies eines der begehrtesten Reiseziele für Ausländer sein muss. Kaffee trinkend nehmen wir wichtigste Informationen und Instruktionen von unserem Bergführer Willy Egger entgegen. Die Bedingungen scheinen – trotz vergangener Stürme – sehr gut zu sein. Es hat geschneit und die Landschaft zeigt sich unberührt von ihrer schönsten Seite. Nach einer kurzen Abfahrt teilen wir uns in Gruppen auf und nehmen angeseilt das Louwitor in Angriff. Vorbei an beeindruckenden blauschimmernden und glitzernden Eisgebilden geht’s im Zick – Zack hoch auf den Pass, wo wir eine erste Pause machen. Immer wieder lädt uns diese urchige Umgebung zum Staunen ein. Über den Kranzbergfirn steht eine erste Abfahrt an. Willi führt uns dabei sicher vorbei an grossen Spalten hinunter auf den Aletschgletscher. Immer wieder entlockten diese Abfahrten bei uns Teilnehmer:Innen Jubel und Juchzer. Der Schnee ist perfekt und wir sind die ersten, die Spuren machen! Nach einer kurzen Mittagspause geht’s weiter (200 hm) hoch zur Aletschlücke. Stetig und gemütlich trotten wir gemütlich im gleissenden Licht dem Pass entgegen. Wären da nur nicht diese Stollen an den Fellen gewesen. Diese zwingen uns immer wieder anzuhalten und einzelne Felle vom Schnee zu befreien. Gerade diese Pausen aber sind es, welche uns immer weder auch Zeit zum Staunen geben. Auf der linken Seite die bedrohlich anmutenden, glitzrigen und bläulich schimmernden Hängegletscher des Aletschhorns (wir werden Zeugen einer grossen Staublawine), zur Rechten Aebniflueh, Gletscher- und Mittaghorn und unten, weit in der Ferne sind der Konkordiaplatz, mit der Grünhornlücke und natürlich dem Finsteraarhorn als markanter Gipfel immer sichtbar. Auf dem Lötschenpass angekommen öffnet sich vor uns ein weiterer grandioser Blick hinunter ins langgezogene Lötschental. Erneut können wir unberührte Hänge abschwingen, jubelnd, singend, lachend und zwischendurch auch stürzend. Schrittweise nähern wir uns dem Frühling: Der Schnee wird sulziger, weicher, weniger, die grünen Krokusmatten immer zahlreicher. Unten am Grundsee (1842) angekommen werden schnell Skischuhe, Jacken, Pullover und alles was warm gibt von uns geworfen und noch einmal geniessen wir rastend die unglaubliche Schönheit dieser urchig wilden Gegend.
Zum Schluss gibt’s noch eine Wanderung über Matten voller Krokusse hinunter nach Blatten, wo die Gruppe bei einem kühlenden Getränk den wunderbaren Tag abschliessen kann.
Danke Sandra, René und Willi für diesen Tag. Er war, wie all eure kompetent geführten Touren wunderbar und wir freuen uns schon auf die nächste Saison.
Tourenbericht: Regine Berger
Ostertouren in der Zufallhütte
Kein Zufall, dass wir in der Zufallhütte landeten: Es lockte uns der Kaiserschmarren ins Südtirol. Die Einlauftour am Karfreitag nahmen wir gemütlich unter die Skier. Völlig entspannt tütschten wir beim Gipfelkreuz der Madritschspitze die ersten Ostereier. Gipfelfotograf „Godo“ gesellte sich beim Nachtessen gleich zu uns, um „Frère Jacque“ anzustimmen. Wenn wir gewusst hätten, wie üppig das Nachtessen ist, hätten wir nicht den Fehler gemacht, nach vier Uhr einen Kaiserschmarren oder ein Jauseplättli zu bestellen. Die Poulets beim Nachtessen erinnerten uns an den braungebrannten Melchfett-Ötzi, der auf der Terrasse seine Visitenkarten verteilte.
Der lange Hatsch über den Zufallsferner war ein Ausdauertest der besonderen Art. Er wurde durch den stürmischen Wind noch verschärft. Beim Skidepot wurde es eng; der Aufstieg in den kleinen Gruppen hat sich bewährt: Wir Schweizer überholten die Deutsche Seilschaft und trafen auf dem Gipfel nur auf Italiener in windschlüpfriger Rennausrüstung. Erstaunlicherweise stürmte es auf dem Cevedale weniger fest als beim Aufstieg, so dass wir sogar auf 3769m mit dem Salzstreuer die Ostereier trafen.
Das Schoggieili zum Oster-Zmorge bescherte uns eine erste Überraschung. Die zweite war - entgegen unserer Gelatsche-Erwartung- eine äusserst abwechslungsreiche Tour auf die Suldenspitze. Die Gletscherabfahrt wurde ergänzt durch Beobachtungen der abenteuerlichen Steilwandabfahrt von der Königsspitze. Nach einem Durstlöscher in dieser grandiosen Bergwelt schafften leider den nächsten Aufstieg nicht alle. Speziell für Rüschegger wird Tege das Sesselliftfahren ins Tourenprogramm aufnehmen. Die Sulzabfahrt vom Madritschjoch war allereste Sahne. Der uniformierte SAC-Tourenleiter Walti meinte, wir seien sicher noch nicht lange hier und hätten wohl noch harte Schneeverhältnisse vorgefunden. Dabei haben wir schon seit zwei Stunden die Sonnenterrasse genossen. 😊. Nach dem Osterdessert Tiramisu griff Glöisi zur Gitarre - und siehe da: Groupies aus der ganzen europäischen Alpenwelt applaudierten und sangen mit - wie Alpenrose, Blue rich mountain,, oder Gabaliers Amoi seg'ma uns wieder……
Die letzte Tour heute Ostermontag war leider ein bisschen versch… Willi hat die Nacht als Pendler zwischen WC und Bett verbracht und liess uns ohne ihn ziehen. Der üble Wind in und ausserhalb der Hosen liess uns vorzeitig umdrehen: Die Butzenspitze blieb unaufgesulzt und ohne unsere Schwünge. Dafür konnten wir die Heimreise früher antreten und mit einem Gelatostopp in Prad am Stilfser Joch die Ostertouren beenden.
Ein grosses Dankeschön geht an unseren Guide Willi, der uns sicher geführt hat, und an Tegi,, die alles bestens organisiert hat.
Der Aufenthalt in der Zufallhütte war kein Zufall, aber wir fühlten uns sehr willkommen, bestens verpflegt und angenehm in Viererzimmern aufgehoben. Die Wiederholung hat sich gelohnt.
Texterin: Brige mit Inputs der Busreisenden….
Teilnehmer: Bine, Brige, Caro, Brünu, Dänu, Glöisi, Märçu, Reto, Stifu und Tegi, Willi
Nachdem am frühen Abend die J+S Materialrückgabe stattgefunden hat, finden wir uns zum ersten Training unter freiem Himmel an der Schwarzwasser. Temperaturen und Licht spielen bestens mit, nur der bisher wenig bekletterte Fels ist noch arg sandig.
Die Gruppe ist wie häufig recht divers, einige Profis machen sich schon an die schwierigeren Routen, während unsere Youngsters als erstes lernen, wie man fädelt. Um 20.30 brechen wir mit Velo und Zug auf, mit grosser Vorfreude auf eine hoffentlich reichhaltige Klettersaison!
Mittwoch-Skitour aufs Marchhorn
Für die Frühjahrsskitour von Bürchen aufs Marchhorn mussten wir früh den Wecker stellen. Bern ab um 6.07. Dank einer Umsteigepause in Visp hatten wir Zeit für Kaffee und Gipfeli, gespendet von Gerhard, dem wir zum Geburtstag gratulieren konnten. Blauer Himmel, Sonnenschein und blühende Fruchtbäume im Tal, ein herrlicher Frühlingstag. Das Postauto brachte uns nach Bürchen, wo wir am Rande der noch gut präparierten Skipiste unsere Tour starteten. Mehr oder weniger diretissima ging’s im beschwingten Tempo die ersten 800 Höhenmeter hinauf bis ans Ende des geschlossenen Skigebietes. Unterdessen wurde es wärmer und der Schnee klebriger, das Gelände abwechslungsreicher. Im ersten Steilhang übten wir uns in engen Spitzkehren mit Harscheisen, später durchquerten wir Geröll, Gras- und Flechtenflecken und Wachholderbüsche. Je höher wir stiegen, umso mehr öffnete sich der Blick über das Rhonetal Richtung Goms , in die Walliseralpen und auf das stolze Bietschhorn. In grosszügigen Kehren näherten wir uns über den Westgrat unserem Ziel, 1200 Höhenmeter oberhalb Bürchen. Die letzte Stunde kämpften einige von uns mit den lästigen schweren „Stogle“, auf gut deutsch „Schneestollen“.
Der Blick vom Marchhorn ist fantastisch, die Mühen vergessen und die Stimmung fröhlich. Nach einer verdienten Rast starteten wir die lange Abfahrt, viele schöne Hänge, der Schnee noch recht gut. Am Ende konnten wir dank einer Skiliftspur bis zum Restaurant Ronalp fahren. Auf der Terrasse löschten wir den grossen Durst und genossen den wunderbaren Frühlingstag. Vielen Dank Gerhard für die gespendete Geburtstagsrunde.
Vielen Dank an alle, es ist eine tolle Gruppe, die Mittwochtüreler!
Heute dabei: Rita, Regine, Rita, Gerhard, Dieter, Martin, die Leiter René und Sandra,
die Schreiberin Magdalena
Einen riesigen Dank an unsere Super Tourenleiter René, Sandra und Manuel, die für uns viele unvergessliche Touren organisiert haben!!
Hohsandhorn 3182 via Mittlenberghütte
Über eine kurvenreiche Strasse gelangten wir durchs malerische Binntal nach Fäld. Zu Fuss stiegen wir den Hang hinauf, auf nach der Suche nach Schnee. Nach einer Stunde Aufstieg schnallten wir die Skis an. Wir gingen über knifflige Passagen, mit vielen Spitzkehren in die Mittlenberghütte.
Dort genossen wir das herrlich sonnige Wetter bei einem goldigen Glas bis zum Sonnenuntergang. Bei einer fröhlichen Runde am Abendessen schlossen wir den Tag mit einem guten Wallisertropfen ab. Am nächsten Morgen nahmen wir via Mittlebärgpass das Hohsandhorn in Angriff. Die Route schlängelte sich den noch teils hart gefrorenen Hängen empor. Die Schlüsselstelle lag bei der Überschreitung des Mittlebärgpasses. Der geschwundene Gletscher liess einen steilen Hang zurück. Mit Einsatz des Pickels und etwas Geschick, war auch dieser zu überwinden. Der Gipfel lag nur noch einen Katzensprung entfernt. Belohnt wurden wir vom fantastischen Panorama über die Walliser Alpen, auf 3182 m. ü. M.
Die Abfahrt vom Gipfel war sehr Abwechslungsreich. Durch schmale couloirs zogen wir schöne Schwünge. Andernorts je nach Sonneneinstrahlung war der Schnee noch hart und holprig.
In Fäld genossen wir die Mittagssonne bei Kaffe und Kuchen. Bevor wir uns wieder auf den Heimweg durch den Lötschberg aufmachten.
Silvan Müller (Autor)
Anita Riesen, Michael Wüthrich, Marco Burri, Hanspeter Schmutz + Küre.
Silvrettadurchquerung 24.03. – 27.03.2022; Tourenbericht
Teilnehmende
Tegi (Leitung); Willi (Bergführer); Dänu, Glöisi und Stifu (Tourenleiter); Brige, Edith, Gabrielle, Märçu, Marianne, René, Res;
Donnerstag
Der Wetterbericht meldet warmes Wetter und wir müssen schon um 4:30! ab Schwarzenburg los. Dies ist Dank der Dienste von Haussenertransport möglich. So sind wir schon kurz nach 9:00 Uhr in Scoul und fahren mit dem Skilift auf den Piz Campatsch. Die Rückerstattung für unsere Tageskarten erfolgt per Überweisung, mangels Wechselgeldes. Anscheinend sind selten so viele Skitüreler auf’s Mal per Lift unterwegs. Bei afrikanischen Verhältnissen – schweisstreibende Temperaturen und Wüstensand – geht es über zwei Pässe Richtung Jamtalhütte, unserem ersten Etappenziel. Beim Aufstieg zum Pass Futschöl verschwindet Willi fast im griessigen Schnee. Auf der Passhöhe fehlt der Schnee ganz und wir müssen die Skier ein Stück tragen. Am frühen Nachmittag sind wir in der hotelähnlichen Hütte (Viererzimmer mit Lavabo) und können unseren grossen Durst mit Bier, Radler oder Johannisbeerschorle löschen. In der Hütte herrscht Coronaterror. Wir müssen Impfausweise zeigen und FFP2-Masken tragen. Gabrielle wird sogar zu einem Coronatest genötigt, da sie nicht «zwäg» ist. Zum Glück ist der Test negativ!
Freitag: Hintere Jamspitze
Um Punkt sieben Uhr nullnull ist Türöffnung zum Zmorgebuffet, vorher ist gar nichts zu wollen. Die Gäste stehen im Treppenhaus Schlange. Draussen empfängt uns wieder wolkenloser Himmel. Nach einer kleinen Abfahrt zum Jambach geht’s das Jamtal hinauf zum Jamtalferner (Gletscher). Nach einer kleinen Harscheisenübung ziehen wir in einer weiten S-Kurve am Vorder Jamspitz vorbei aufs Jamjoch. Kurz vor dem Gipfel deponieren wir die Ski. Mit oder ohne Steigeisen geht’s zum höchsten Punkt: 3155 m ü. M. Kein Wölklein trübt die Sicht – grandios. Richtung Westen können wir bereits die beiden Gipfel der nächsten zwei Tage bewundern: Dreiländerspitz und Piz Buin. Dank Willis Routenwahl können wir bei der Abfahrt zur Jamtalhütte viel Sulz geniessen. Als Belohnung für die gehabten Anstrengungen gibt es auf der Hüttenterrasse Kaiserschmarrn und Kaffee.
Samstag: Dreiländerspitze
Schon wieder ist ein strahlender Tag. Nach einer kurzen Abfahrt steigen wir gemächlich über den Jamtalferner auf. Der Aufstieg zum Joch Richtung Vermuntgletscher wird uns durch einen «Lift» erleichtert. Willi und Dänu richten zwei Seile ein. Beim Auf- und Abstieg auf den Gipfel via Ostgrat ist viel Verkehr, wir müssen uns an einer grossen Seilgestürm-Gruppe vorbeikämpfen. Auf dem Gipfel bleiben wir deshalb nur kurz und geniessen dafür unser Mittagessen hinter einer grossen Wächte, fast wie im Wohnzimmer. In der Wiesbadener Hütte werden wir von Supermario empfangen, der sich mehr und mehr als schräger Komiker entpuppt und mit dem wir gut Lachen haben. Der angebrannte Kaiserschmarrn versteckt sich unter einer dicken Schicht Puderzucker. Dafür ist von Coronaterror keine Spur.
Sonntag: Piz Buin
Sonntag ist Sommerzeit, wir müssen also früh aufstehen. Nach heftigem Gestürm beim Zmorgen und in den Toiletten stehen wir schon um 7:30 Uhr auf den Skiern und fahren ins Ochsental ab. Es ist noch kalt und der Schnee sehr hart. Auch der Aufstieg über den Ochsentalgletscher ist hart und steil. Wir werden von Juflis und Stürmis überholt. Dänu, Glöisi und Stifu stehen zur Seite bei schwierigen Spitzkehren. Wir lassen Gepäck und Skis im Depot bei der Fuorcla Buin und steigen in vier Dreierseilschaften zum Gipfel hoch. Und – oh Wunder! – der SAC-Gantrisch hat den Gipfel und die phantastische Aussicht für sich. Willi, wie hast du das hingekriegt? Nach einer gemütlichen Mittagspause auf der Fuorcla Buin packen wir die 20 km lange Abfahrt an. Willi führt uns über die Fuorcla dal Cunfin, den Silvrettapass und durchs Rosställi ins wunderschöne Verstanclatal mit herrlichen Sulzabfahrten. Am Schluss wird es nochmals anstrengend, das Tal zieht sich flach und lang hin bis zur Alp Garfiun, von wo wir mit dem Ruftaxi weiter nach Klosters reisen.
Fazit
Traumhaftes Wetter, grandiose Landschaften, tolle Abfahrten, superkompetente Leitung und Organisation durch Willi und Tegi, grossartige Unterstützung durch die Tourenleiter Glöisi, Stifu und Dänu und last but not least: eine megasympathische Gruppe. Es het gfägt! Merci viumau a Aui!
Gabrielle
Mittwochsskitour auf den Ammertespitz (2612 m)
Wieder einmal auf den Ammertenspitz! Viele Jahre ist es her, dass ich hier oben stand. Als Neuling beim SAC Gantrisch ist dies meine fünfte Mittwochstour, und jedes Mal freue ich mich, wenn es los geht. Zusammen mit meinen Tourengspänli und unter kundiger Leitung von Sandra und Manuel traversieren wir die zugeschneite Ebene auf der Engstligenalp und beginnen den Aufstieg. Bei schönstem Wetter und manchmal einem kühlen Lüftchen kommen wir gut voran. Auf dem Gipfel geniessen wir die wunderbare Rundsicht auf das Wildhorn, den Wildstrubel, das Tierhörnli, ins Tal hinunter Richtung Lenk und Adelboden.
Beim Aufstieg freuten wir uns auf eine Abfahrt im weichen Frühlingsschnee. Nun zeigt sich, dass das Lüftchen reinfunkte. In südexponierten Hängen können wir zwar einige Kurven im Sulz drehen, meist ist die Abfahrt aber eher waschbrettartig ruppig. Beine und v.a. Oberschenkel werden jedenfalls gut massiert. Umso mehr geniessen wir Kaffee und Sonne auf der Restaurantterrasse auf der Engstligenalp.
Danke euch allen (Regine, Rita, Barbara, Susanne, Myriam, Walter, Matthias) für eure Begleitung auf dieser schönen Tour, und Sandra und Manuel für die wiederum sehr angenehme und professionelle Leitung. Mir gefällt es wunderbar mit euch! Rita Haudenschild
Fotos: Regine und Sandra
Ammertespitz (2612 m)
Bei den momentanen Verhältnissen ist es eine echte Herausforderung ein Skitourenziel zu finden, wo noch genügend Schnee liegt, der bei Nacht gefriert und genau auf den Moment der Abfahrt auf sulzt.
Früh reisten wir deshalb mit Bahn und Bus nach Adelboden, damit die Gruppe mit Anita, Jan, Mark, Silvan und Martin unter der Leitung von Sandra um 8.30 Uhr auf der Engstligenalp den Weg Richtung Ammertespitz, über die ‚Sandwüste von Engstligen‘ unter die Skier nehmen konnte.
Nach dem Aufstieg über Hartschnee, wurden wir mit blauem Himmel, Sonnenschein und einer herrlichen Aussicht vom Gipfel des Ammertespitz belohnt. Da wir unterwegs drei grosse Gruppen* überholen konnten, waren wir als Erste auf dem Gipfel und konnten auf eine ‚Ameisenstrasse‘ zurückschauen.
Bei idealen Sulzschneeverhältnissen vernichteten wir die knapp 700 Höhenmeter im Nu, um auf der Restaurant Terrasse die akute Hopfen-Dysbalance zu neutralisieren.
Danke an die Teilnehmenden und an Sandra für den schönen Skitouren-Frühlingstag! Martin
*Die drei grossen Gruppen waren einige Tage unterwegs auf der Engstligenalp zum Jodeln und für Skitouren. Es geht auch beides zusammen, wie der Film https://youtu.be/X7mAXjv9vbg (aufgenommen von Jan) zeigt.
Tourenbericht Südseite Grosser St. Bernhard
1.Tag: Doppelsulz und Bombardino
Die erste grosse Challenge wartete mit dem Ausfüllen des italienischen Einreiseformulars schon vor
der Abreise auf uns… Als dies und die Packerei geschafft waren, galt es nur noch, am Freitag Morgen
früh um sechs abfahrbereit zu sein. Auch das schafften alle teilnehmenden problemlos.
Auf der schweizer Seite des Grossen St. Bernhards war das Wetter mässig, leider sah es auch auf der
italienischen Seite nicht besser aus. Davon liessen wir uns aber nicht beeindrucken, und nach einem
kurzen Kaffeehalt machten wir uns von Etroubles aus auf Richtung Tête de Cordellaz. Recht flach ging
es erst durch einen lichten Lärchenwald, dann über offenere Weiden hoch zur Alp Flassin. Der Nebel
feuchtete von aussen, der Schweiss von innen, bald waren wir ziemlich durchtränkt. Und nicht nur
wir, auch der Schnee schien uns reichlich nass… Nach einer Pause auf der Alp stiegen wir nur noch
ein Stück bis auf eine Anhöhe, welche man mit viel gutem Willen als kleinen Gipfel bezeichnen
konnte. Die Sicht war nicht besser geworden, und die steileren Hänge mussten wir bei diesen nassen
Schneeverhältnissen sowieso meiden. An die Abfahrt im Doppelsulz hatte eigentlich niemand grosse
Erwartungen, aber siehe da, schon nach den ersten paar Schwüngen gaben alle den gleichen
verwunderten Kommentar ab: Isch gar nid mau so huere schlächt! Und auch wenn, oder gerade weil
der unterste Teil eher einem Waterslide Contest glich, hatten wir alle Spass an dieser Abfahrt!
Nun hiess es natürlich sofort, die akute Dehydrierung wieder aufzuheben und wir steuerten das
nächstbeste Restaurant an. Nach einer kurzen Diskussion wegen eines abgelaufenen Covid Zertifikats
(da gelten in Italien noch andere Regeln…) konnten wir alle mit dem lokalen Bier auf die erste Tour
anstossen. Und als wir feststellten, dass nicht alle wussten, was ein Bombardino ist, bestellte Tege
kurzerhand eine Runde Bombardinos… Nachmittags um drei, das kann ja heiter werden!
Danach bezogen wir unser Hotel, und nach einem Päuseli waren wir bereit für einen währschaften
italienischen Dreigänger mit Primo, Secondo, Dolce, Vino, Genepi… tutto bene, buona notte.
2.Tag: Verhinderte Schmuggler
Am zweiten Tag holte uns früh morgens Guido, eine Bike Shuttle Connection von Tege, mit seinem
Taxi ab. Der Plan war, bis zum Zoll zu fahren, um dann dort durch eine Tür im Tunnel auf die alte
Passstrasse zu gelangen… Aber oha lätz, wir hatten die Rechnung ohne den neuen Capo del Traforo
gemacht! Dieser markierte breitbeinig Präsenz und meinte: La Porta non è aperto! Da er sich auch
auf keine Diskussionen einliess, blieb uns nichts anders übrig, als rechtsumkehrt zu machen. Ein Stück
weiter die Strasse hinunter liess uns Guido dann bei einer Ausfahrtstelle aussteigen. Etwas ratlos
studierten wir Karte und Gelände, und nach einigem Hin und Her und Strasse hoch und runter fand
Willi einen Schlupf, der uns auf die alte Strasse brachte. Dafür mussten wir uns aber zuerst noch an
einen Hirsch hängen…
Nach diesem kleinen Abenteuer konnten wir endlich richtig starten. Der heutige Gipfel hiess Mont
Fourchon, und da es in der Nacht aufgeklart hatte, waren Schnee und Wetter perfekt für unser
Vorhaben. Es wurde ein kurzweiliger Aufstieg in schönster Umgebung, wir plauderten und
schwitzten, lachten und fotografierten, machten hin und wieder Pause, kehrten spitz und stürzten…
schon bald standen wir zuoberst auf dem Gipfel und waren beeindruckt von der hochalpinen
Umgebung. Der Mont Blanc war zu sehen, Mont Velan und Grand Combin ebenfalls, dafür hatte sich
die Anstrengung gelohnt! Wir waren an diesem schönen Samstag aber nicht ganz allein unterwegs,
und darum stiegen wir rasch wieder hinunter und machten uns auf die Abfahrt.
Oben war der Schnee ziemlich anspruchsvoll, und nicht alle kamen gleich elegant den Hang hinunter.
Je tiefer wir kamen, desto weicher wurde es aber, purer Genuss! Von etwas oberhalb unseres
Startpunktes stiegen wir nochmals 500 Höhenmeter ins Skigebiet Crevacol auf. Von dort ging es über
Pisten hinunter zum Parkplatz wo das Auto auf uns wartete. Natürlich gab es unterwegs in einer
Skihütte noch une Bière du Grand St. Bernard, das hatten wir uns redlich verdient nach knapp 20 km
und 1700 Hm!
Zurück im Dorf führte Willi uns noch in eine Bar, welche er am Vortag entdeckt hatte, den
Speckkeller (die Skitouren muss er nicht mehr rekognoszieren, er klappert lieber die Umgebung nach
spannenden Bars ab…. Zurück im Hotel des Alpes wartete dann wieder ein exzellenter
Dreigänger auf uns. Müde, satt und zufrieden nach einem gemütlichen Abend gingen wir später ins
Bett.
3.Tag: Schnee Première Crème
Für den Sonntag hatte Willi eine Tour Richtung Col de Seraina ausgesucht. Im Aufstieg schneite es
leicht und die Sonne wagte sich noch nicht so richtig hervor. Auch hier waren wir aber begeistert von
der Umgebung mit Lärchen, Felsen und Bergen. Nach einem etwas flacheren Teil stiegen wir durch
einen Steilhang in chnoderigem, verfahrenen Hartschnee. Halleluja, dachten wir alle, die Abfahrt
wird heute wohl nicht das Highlight! Wir sollten uns täuschen, denn wir hatten nicht mit Willis
Schneeriecher und Sperberaugen gerechnet…
Als wir auf dem Gipfel standen, kam die Sonne hervor und die Bergwelt zeigte sich von ihrer
schönsten Seite. Natürlich schossen wir wieder tausend Fotos.
Auf der Abfahrt zeigte sich wiedermal, wie wertvoll es ist, einen Bergführer dabei zu haben, welcher
gerne Ski fährt und das richtige Gespür für Schnee besitzt. Willi fand in diesem ganzen verfahrenen
Hartschneegelände doch tatsächlich durchgehend Hänge mit feinstem Sulzschnee. Timing und
Exposition hatten perfekt gestimmt für Schnee de première Crème, wer hätte das gedacht! Wieder
im Tal hatten wir alle ein breites Grinsen im Gesicht. Vor der Heimfahrt besuchten wir noch einmal
den Speckkeller und gönnten uns eine grosse Apéroplatte und ein letztes Bier.
Wir kommen wieder, da sind wir uns einig. Herzlichen Dank einmal mehr an das Dreamteam Tege
und Willi für Organisation und Durchführung dieses wunderbaren Wochenendes!
Chiefs: Tege und Willi
Crew: Anita, Tina, Rolf, Stifu
Pics : div
Writings : Tina
Tour du Soleil 2022
Nach der Anfahrt durch das Goms und den Furkatunnel stiegen wir in Realp aus und machten uns parat für den Aufstieg in die Rotondohütte. Auf dem langen Anmarsch machten wir folgende Feststellungen: Durchs Wittenwasserental ist’s «witt» und zugleich ist die Wüste Sahara irgendwie «nah», eine merkwürdige Konstellation. Sandstaub jedenfalls auch auf Hüttenhöhe (2570m), diesiger Himmel, ideal für schwarz-weiss Fotos, dazu gelbe Schneeflächen bis hoch hinauf. Einzig dort wo Schneerutsche oder Schneebretter – Tinu konnte uns den Unterschied genau aufzeigen – zu sehen waren, kam wiederum weisser Schnee zum Vorschein. Gemütlicher erster Abend in der beinahe leeren Hütte mit einem leckeren Znacht.
Am zweiten Tag war das Ziel die Corno Grieshütte (2334m) dabei ging es über den Wittenwasserenpass und den Rotondopass, wir fuhren runter über die Alpe die Mano nach Curina und dann auf die Nufenenstrasse, bevor es nochmals hochging zur Hütte. Die ganze Expedition war ein wahres Meisterstück von Tinus Navigation: graues Wetter, Treffsicherheit für die richtigen Couloirs, weil der Schnee eher dürftig lag und der Weg, mehrmals hoch und runter, nicht grad so offensichtlich der Nase nach ging. Wir klebten also einige Male die Felle an, trugen die Skis auch mal über Alpenrosen- und Wachholderstauden und fanden als Gegenleistung immer wieder gut fahrbaren Frühlingsschnee, der unsere Laune auf hohem Niveau hielt. Die Corno Grieshütte war und ist ein Erlebnis der besonderen Art. Nicht nur die Architektur ist speziell, wir wurden auch herzlich empfangen und köstlich bewirtet mit einem allerfeinsten Tessineressen. Wiederum hatte es kaum Tüüreler. So wäre der Hüttenaufenthalt doch immer wunderbar!
Dritter Tag: Heute war ein Gipfeltag vorgesehen: Das Blinnenhorn (3374m), Aufstieg über den Griesgletscher, an den eleganten Windturbinen auf dem Nufenenpass vorbei, belohnt mit Sonnenschein. Erst der oberste Hang wurde richtig steil, aber die Bedingungen waren gut, so dass wir die Skis bis auf den Gipfel hochnehmen konnten. Der Rundumblick war überwältigend! Am meisten beeindruckte uns das Finsteraarhorn: so spitz und elegant wie der Ama Dablam in Nepal. Wir genossen die Abfahrt hinunter zum Rifugio Claudio e Bruno in Italien (2708m), es waren rassige Südhänge mit gar nicht einmal so schlechtem Saharaschnee. Ein erstes Birra und Lemon Soda auf der Sonnenterrasse, dann einen Teller Pasta in dieser Unterkunft. Zum Glück haben die meisten von uns als Vorspeise nochmals Pasta gewählt, denn die Kabissuppe und als Hauptgang Würste mit Sauerkraut war eindeutig zu sauer für meinen Magen! Die Nacht war eher unangenehm für mich!
Letzter Tag: Ofenhorn (3235m), ein kalter Morgen, aber gutes Wetter und 15 cm Neuschnee, leichtester Pulver! Noch so gerne verliessen wir diese Hütte nach einem eher mickrigen Frühstück, voller freudiger Erwartung. Waren wir doch letztes Jahr bereits unterwegs zum Ofenhorn, von der Mittelberghütte aus (Qualität dort etwa ähnlich wie hier) und mussten wegen zuviel Neuschnee und grossem Risiko umkehren. Die Abfahrt zum Stausee war schon mal der Hammer! Tinu machte uns eine super gute Aufstiegsspur, wir kamen zügig voran und erreichten den Gipfel ohne Probleme. Im Süden türmten sich die Nebelwolken, rundum aber wunderschöne Ausblicke. Die Abfahrt die steilen Pulverhänge runter war einfach top! Bis zum Sabbionepass mussten wir nochmals aufsteigen, dann kam die lange Schlussfahrt das Binntal hinunter. Das letzte kurze Stück mussten wir die Skier noch tragen, bevor wir auf der Terrasse des Hotels Bergkristall einkehrten zu feinem Kuchen und grossen Gläsern.
Es waren vier coole Tage, wir genossen so manch lustigen Spruch, es wurde gefachsimpelt und gelacht, sogar die Poesie hatte ihren Platz. Ganz speziell bedanken wir uns bei Tinu, er hat uns sicher und mit guter Spürnase durch die Route du Soleil geführt.
Mit dabei waren: Madeleine und Wale, Gerhard, Lukas, Oskar, René (Tourenleiter, auch ein Merci an dich) und Marianne (Bericht)
Mittwochstour Galmschibe
Tourenführende müssen flexibel sein. Normalerweise plant man eine Tour entsprechend dem aktuellsten Wetter. Aber heute ist kein Wetter, es ist anders. Die Sonne wird nicht durch den Sahara-Staub strahlen. Tatsächlich bleibt es den ganzen Tag milchig und, irgendwie seltsam.
René entschied sich für den Weg hinein zum Fildrich, wo uns alle schon überpünktlich auf dem Parkplatz erwarteten; Sandra, Martin, Lisa Maria, Walter, Regine und Dieter. Im Auto mit René: Rita, Barbara und Hans Christoph.
René erklärte uns die Berge und wo die Galmschibe ist. Einen ersten heiteren Moment besorgte uns die Frage eines Teilnehmers: „jä, dä grüeni Hügel dört?“ Wir waren früh dran, was sich lohnte, um noch guten Schnee für die Abfahrt vorzufinden. Bei Gesang einer Drossel liefen wir den Wald hoch zu einer Albhütte wo s Znüni angesagt war. Danach gewannen wir zügig an Höhenmetern, die Gämsen merkten es auch und machten sich aus dem Staub. Beim Skidepot unterhalb des Gipfels angekommen war die Sicht immer noch als hätte man beschlagene Skibrille mit Gelbfilter an. Umfrage von René: „wer möchte trotzdem auf den Gipfel kraxeln?“ Niemand hat mit Begeisterung „Ich“ gerufen. Deshalb und nach dem dritten „so“ fuhren wir um ca. 12.15 runter. Das war keine schlechte Idee, der Schnee war wirklich besser als ich erwartet hatte. Schwungvoll kurvten wir die ersten 30-Grad-geneigten Hänge runter. Wir durchquerten, grasskifahrend, einige Passagen, wo die Schneedecke halt nicht mehr so war wie das noch im Februar der Fall gewesen wäre. Wir meisterten dies bravourös und mit Gelächter. Weiter unten ab circa 1500 müM wurde es weich und der rötlich gefärbte Schnee bremste die Skis von alleine. Am Parkplatz bei der Alpkäserei Kiley entschieden wir rasch, bei der Crèmeschnittenbeiz einen Halt einzulegen. Zwar gabs keine Crèmeschnitte, dafür Kaffi und Sturzrwälder….
Wir beendeten diesen Skitag mit Zufriedenheit und Heiterkeit!
René stellte beim Ausladen des Autos fest: „ das Auto gseht au us!“
Vielen Dank Sandra und René für die Führung!
In diesem Sinne: machen wir‘s wie die Sonnenuhr und zählen die heiteren Stunden nur.
Und , ah, ja, die Skis nehme ich glaub grad mit in die Dusche.
Text: Barbara
Sonntag Morgen.
Nach einer intensiven Vorphase, bezüglich Wetter und Verhältnisen, sind wir nun also unterwegs richtung Sörenberg.
Eigentlich ist Lötschental auf dem Program gestanden. Doch vom Wetter und den Schneeverhältnisen ausgehend, entschied ich mich, die Tour richtung Osten zu verlagern. Von Südwesten her war eine Bewölkung gemeldet, welcher ich ausweichen wollte!
Im Zug fuhren wir tatsächlich immer mehr ins Sonnige hinein. Nachdem wir eingangs Sörenberg aus dem Poschi ausstiegen, realisierten wir sogleich, dass unsere Rucksäcke wohl zu viel warme Kleider geladen hatten…
Schon zum Start wuchs das Volumen des Rucksackes beträchtlich an, denn Handschuhe, Jacken und Kappen verschwanden schon zum Start in ebenjenem!
Beim Pausenhalt wurde ersichtlich, dass in den letzten Wochen an der Schrattenfluh schon ziemlich viele Tüüreler zugegen waren. Zum Hengstgipfel hin, reihten sich Spuren an Spuren….
So suchten wir unser Glück ein wenig rechts davon. Fast unberührte Hänge warteten so auf uns :-)
Während der Abfahrt zog der Wolkendeckel auch bei uns über die Berge und mit einer schönen Tour im Gepäck konnten wir zufrieden mit dem Zug zurück durchs grüne Emmental fahren!
Mittwochsskitour Schnierehireli (2070 m) vom 9. März
Via Schallenberg fahren wir frühmorgens ins „Feuzland“ und weiter zum Kemmeribodenbad. Beim Parkplatz „Hinder Schönisei“ (ca 1090 müM) orten wir unser Tourenziel, das „Schnierenhireli“ in der Rothornkette. Über dem Tannhorn begrüsst uns bereits die Sonne als wir Richtung Chrummenbachbrüggli starten. Beim Blick zurück sehen wir rechts den markanten Schibegütsch als südlichen Abschluss der Schrattenfluh und links den Hohgant. Über Weg und Wald gelangen wir zum offenen Hochmoor auf der Mirrenegg. Bei der Znünipause montieren wir die Harscheisen, jetzt geht’s obsi! Die Spur steigt steil an, scheint viel begangen und ist entsprechend ruppig. Wir halten nicht auf die Aellgäuwlicka zu, sondern direkt zum Schnierenhörnli. Der Anstieg ist steil und elegante Spitzkehren sind gefragt. Vom Skidepot erklimmen wir den Gipfel zu Fuss.
Der Blick auf den Brienzersee ist einmal mehr überwältigend. Wir geniessen die fantastische Aussicht vom Titlis über die stolzen Berner Alpen bis zum Stockhorn. Beeindruckend ist auch, wie ausgesetzt die Wanderung im Sommer vom Brienzer Rothorn übers Tannhorn und Augstmatthorn ist.
Nach der wohlverdienten Mittagsrast freuen wir uns auf die Abfahrt.
Im oberen Teil locken sogar noch einige Pulverschneehänge. Weiter unten laden breite Sulzhänge zum Parallelslalom.
Auf dem Schallenberg löschen wir den Durst, da haben sie zwar keine turmhohen Meringues mit Nidle wie im Kemmeribodenbad, aber Süsses gibt’s auch….
Einmal mehr haben uns Sandra und Manuel einen eher wenig bekannten Gipfel näher gebracht, Euch und René Michel ganz herzlichen Dank für die wie immer sorgfältige Planung und Durchführung der Mittwochstouren.
Myriam, Regine, Anita, Martin, Gerhard, Madeleine, Silvan, Susanne, Magdalena, Hans-Christoph, Dieter und Rita (Schreiberin des Tourenberichts).
Fotos: Madeleine Bähler, Regine Berger, Sandra Crameri und Manuel Vogler
Am Vormittag Schi und Felle - am Nachmittag Schiselle
Dora, Schiselle und Helene haben uns durch die Woche begleitet.
Helene im Herzen, Schiselle im Kopf und Dora unter den Brettern.
Münstertal , top Ski Touren, der ö.V. hat uns zu den Ausgangsorten gebracht.
Hotel Central, Valchava - top Verwöhnung von Claudia und ihrem Team.
Sonnenschein pur - und das die ganze Woche.
Die Bündnernusstorte vom Frühstücksbuffet gab uns die Grundlage für den ganzen Tag.
Nach der Tour der 11 "plopp" Beat Tschlin, der Rhythmus wurde immer besser, und die Beizen "läärploppert" (Video kann auf Anfrage verlangt werden).
Das ganze Team funktionierte super, Willi kriegte von jedem Teilnehmer ein Kleidungsstück, damit er nicht nackt auf die Touren musste - bis Brigitte 2 Tage später, mit vergessener Tasche zu uns stiess.
Piz Dora, Piz Daint mit steiler Sulz-Südabfahrt direkt zur Schiselle, Piz Minschuns mit seiner schönen, mäandrierten Hochebene, die Suldenspitze im fernen Südtirol, mit Gletscherfeeling, Almdudler und Schnitzelrausch, die Vallatscha Ueberschreitung, wieder mit Pulver und Sulz und Pulver und Sulz im Wechsel, Abfahrt - direkt zur Schiselle….
Danke Willi für die erlebnisreiche, variantenreiche top Woche.
Willi war mit unserem technischen Können am Berg sehr zufrieden. Jedoch auf der Piste wurden die FIS Regeln nicht immer eingehalten - wehe wenn sie losgelassen werden.
Das Team: Brigitte, Corina, Sabine, Tegi, Brünu, Dänu, Glöisi, Hudi, Mätthu, Märçu und Willi
Bericht vom Team auf der Rückreise
Schneeschuh «Reparatur- Tour», Jaunpass-Hundsrügg-Wannenhörli-Saanenmöser
5. März 2022
Leitung: Markus Tanner
TeilnehmerInnen: Hanni Maurer, Sandra Muster, Marc Oppliger, Jenni Manuela
Heute machte Ich meine 1. SAC Tour mit, hatte schon etwas Bammel, ob ich das Tempo der Bergziegen und Böcke mithalten könne?!
Wenn ich gewusst hätte, dass das mein kleinstes Problem gewesen wäre an diesem Tag…
Wir trafen uns in Boltigen am Bahnhof, dort übergab mir Markus die Lawinenausrüstung, ich schluckte schon einmal leer, aber Markus versicherte mir, dass heute kein Problem mit Lawinen sei.
Nun fuhren wir mit dem Postauto auf den Jaunpass, wo wir unsere Schneeschuhe anschnallten und Richtung Hundsrügg wanderten, vor dem ersten steilen Stück machten wir eine kleine Pause und schnallten das Lawinengerät um und haben dies eingeschaltet.
Dann ging’s in einem Hick auf den Hundsrügg wo wir eine grandiose Aussicht genossen, das heisst wir mussten eine Zwangspause einlegen, bei meinem Schneeschuh war die Halterung der Frontzacken gerissen, gut hatte ich Kabelbinden bei mir, Markus und Marc flickten mir den Schneeschuh gekonnt, aber beim Abstieg vom Hundsrügg musste die Flickstelle schon erneuert werden!
Wir folgten der Schneeschuhspur noch etwas runter, wo wir eine Mittagspause machten, bei einer Sennhütte.
Auch hier mussten meine Sevicemänner wieder ran, diesmal mit einem dicken Schuhbändel den Sandra aus dem Rucksack zauberte.
Nun ging’s in einem Zuge Richtung Wannenhörnli, wo wir nochmals die prachts Aussicht genossen.
Von hier begann der lange Abstieg Richtung Saanenmöser wo wir noch zweimal einen Notstopp machten um meinen Schneeschuh zu reparieren, einmal mit Draht, und einmal kam der Schuhbändel wieder zum Zuge.
Für die letzte Strecke ins Dorf Saanenmöser zogen wir die Schneeschuhe aus, da es nur noch wenige Stellen mit Schnee hatte.
Im Dorf genossen wir auf der Terrasse des 4 Stern-Hotels «Les Haut de Gstaad» eine verdiente Erfrischung. Danach gings mit dem Zug über Zweisimmen zurück nach Boltigen. Im Zug mussten wir immer noch unsere «Reparatur-Tour» schmunzeln.
Danke Markus + Co. es war wunderschön und unvergesslich.
Manuela🙋♀️
Schibespitz – Talberg – Leiterepass
Mittwochmorgen, schönes Wetter und eine erwartungsfreudige zwölfer Tüürelergruppe traf sich auf dem Langgrätli Skiliftparkplatz Türliboden. Für einmal begann die Tour mit einer kurzen Abfahrt zur unteren Gantrischhütte. Leider mussten wir dort einen Teilnehmer verabschieden, da sein Barryvox daheim geblieben war. René und Küre führten uns in zwei Gruppen der Morgete entgegen. Mit den Harscheisen und der gut ausgeschaufelten Kehre unterhalb des Passes erreichten wir den Pass locker und zogen den Aufstieg grad weiter durch auf den Schibespitz. Ein erstes Ziel war erreicht, die gemütliche kleine Znünipause wohlverdient.
Wir genossen die Rundumsicht, im Nordosten der Gantrisch, im Westen die Ostgrate der Bürgle und dann auch die vielen Tourenziele im Oberland, sowie die hohen majestätischen Gipfel bis ins Wallis. Die anschliessende Abfahrt in den Kessel hinunter war zwar nicht sehr lang, aber immer noch mehrheitlich pulvrig. Für die Talbergabfahrt mussten wir nun zuerst wieder aufsteigen – und wir wurden belohnt! Wunderbarer Pulverschnee, eine schöne Hangneigung für kurze oder längere Schwünge, je nach Lust und Laune! Gämsen auf dem Grat. Herrlich! Mittagspause bei den Hütten: Sonne pur, keine Menschenseele ausser uns, wohlige Wärme, der Duft von Bennos Pfeifentabak in der Nase, leises Vogelgezwitscher, ein Hauch von Frühling.
Den Frühling spürten wir jetzt auch auf dem Aufstieg zur Wannehütte, der Hang dorthin ist ziemlich steil, der aufgewärmte Schnee sass nicht mehr so fest auf dem Grasuntergrund und war etwas rutschig. Dafür ging es dann auf den Leiterepass sehr gäbig, ein aufkommendes Windlein und die zunehmende Bewölkung kühlten uns ein wenig ab. Auf dem Sommerwanderweg lag der Schnee wirklich bis auf die Passhöhe, so dass wir die Skier nicht noch hochtragen mussten. Ein letztes Mal versorgten wir die Felle im Rucksack. Vor uns versprach die lange Abfahrt bis zum Skilift hinunter nochmals viel Spass. Der erste Hang auf den Leiterebode hinunter wurde dann jedoch für Gerhard zu einer athletischen Akrobatenübung, denn einer seiner Skier hat sich selbständig gemacht und musste auf einem Ski geholt werden. Der Schnee hinunter zum Lift brauchte etwas Flexibilität in den Beinen, war aber immer noch mehrheitlich gut für schöne Kurven. Der Skilift brachte uns hoch und auf der Terrasse des Beizlis konnten wir unseren Durst löschen, die gespendeten Nussgipfel von Rita, sie hatte gestern Geburtstag, geniessen und etwas stolz auf diese Expedition oder Umrundung des Gantrisch auf Umwegen zurückschauen. Gut 1000 Hm hoch und 1350 Hm runter, so könnte es doch immer sein!
Herzlichen Dank, René und Küre für die Tour!
Madeleine, Regine, Madeleine, Lisa-Marie, Rita, Benno, Gerhard, Dieter, Marianne (Schreiberin)
Auf der Skitour im Gantristgebiet erlebten wir Verhältnisse von «bisiger» Kälte bis schweisstreibende Hitze. Wir durchquerten vereistes Gelände, fuhren durch pulvrigen Schnee und machten eine Schlammwanderung durch einen Wald. Gestartet in Schwefelbergbad, führten uns der Weg und die guten Leiter unter dem Ochsen hindurch, neben dem Schibespitz vorbei und über den Leiterepass zum Skilift Gantrist. Während der ganzen Zeit wurden wir von der Sonne in klarblauen Himmel begleitet. Zu siebt gelangten wir zum Streckenende, wo uns erfrischende Getränke erwarteten und wir uns über die tolle Tour austauschen konnten.
Berichterstatter und einziger JOler: Jannik Jordi.
Skitour Altstafel
Am Samstag, 26. Februar 2022 trafen wir uns erwartungsfroh in Bern auf dem Gleis 6 bei der Welle mit dem Skitourenziel Ginals- und Altstafelhorn im Wallis. Mit dem Zug ging es via Visp bis Raron. Ein kurzer Fussmarsch bis zur Talstation Unterbäch und von dort mit einer Gondel hoch bis Unterbäch. Hier wechselten wir auf einen Sessellift. Nach einer kurzen Fahrt ging es weiter mit einem etwas in die Jahre gekommenen zweiten Sessellift, der wegen eines Defekts des oberen Skiliftes für einmal nur für Tourengänger geöffnet war, bis zum Breite Stäg. Hier endete nun ungeplant die bequeme Art Höhenmeter zu gewinnen. Kein Problem für uns. Ein richtiger Tourengänger braucht ja auch keinen Lift, um in die Höhe zu kommen. Auf einer breiten, frisch präparierten Piste ging es nun mit reiner Muskelkraft weiter. Einige Teilnehmer gewannen in angenehmen Schlaufen Höhe während es andere vorzogen in direkter Linie der Piste entlang aufzusteigen. Aber alle freuten sich aus dem Schatten in die Sonne zu kommen und hofften, dass Lift Nummer zwei in Betrieb wäre. Leider war dem nicht so und so entschieden die beiden Leiter Sandra und Stefan, dass heute aus Zeitgründen keiner der angestrebten Gipfel möglich ist. So stiegen wir noch einige Höhenmeter weiter auf der Piste auf bevor dann das richtige Skitourenfeeling im tiefen Schnee begann. Eine oder zwei Spitzkehren gehörten dazu. Die Luft wurde immer dünner, die Aussicht immer weiter und die letzten Gespräche verstummten. Das einzige Weiss am wolkenlosen blauen Himmel waren die Schneefahnen über den Gipfeln und Graten. Auf einem Sattel unterhalb Altstafel nach 900 hm Aufstieg war dann Schluss. Nochmals geniessen wir die prächtige Bergwelt und ein «Gipfelfoto» musste auch noch her. Felle weg, Helm auf und los geht die Abfahrt über unverspurte Hänge mit flauschigem Pulverschnee. Weiter unten fuhren wir mehr oder weniger elegant durch einen lichten Lärchenwald immer mit dem Hintergedanken, dass es sich bei deren Stämmen nicht um Kippstangen handelt. Noch ein letzter Hang gespickt mit einigen Steinen und schon sind wir wieder auf der Piste. Die restlichen von den 1400 hm Abfahrt verlaufen auf der Piste bis Unterbäch. Auf der Piste brachte ein selbständiger Ski kurz einen Teilnehmer etwas auf dem Konzept. Ruckzuck ging die Heimreise in umgekehrter Richtung nach Bern, wo wir kurz vor 16 Uhr eintrafen. Eine schöne Tour mit Dominik, Barbara, Madeleine, Therese, Martin, Felix und Hanni unter der Leitung von Sandra und Stefan endete am selben Ort, wo sie angefangen hat.
Tourenbericht: Hanni Maurer; Fotos: Madeleine Bähler, Stefan Lüthi und Sandra Crameri
Alpiglemäre 2044m
Um halb neun morgens ist der Parkplatz in der Hengstkurve schon stark besetzt, die letzten Nebelschwaden kleben noch an den Bergspitzen und das gute Wetter kündet sich doch schon mit etwas Sonnenschein an. Für mich ist das die SAC Taufe, meine erste Bergtour mit dem Verein, vielleicht die fünfte überhaupt. Natürlich befürchtete ich den berüchtigten Bergziegen-Schnellgang und ob da keine Schlüsselstellen zu überwinden sind.. Aber alles geht gut. Der Aufstieg ist gäbig und nach der Pause bei der Alphütte Frilismad geht’s im Zickzack zügig bergauf. Die Spitzkehren üben wir ausgiebig, für mich nicht einfach, aber gut zu merken dass es schon irgendwie geht. Und dann montieren wir die Harscheisen für die letzten Traversen vor dem Gipfel. Für mich auch das eine Premiere. Zum Glück hilft mir René, die Zacken kommen übrigens nach unten ;-) aber- die Harscheisen sind meine neuen Freunde ! So ein sicherer Tritt trotz etwas hartverwehten Stellen. Oben staunen wir über die starken Schneewechten, der Schnee klebt auch an den Zaunpfosten und Tännchen. Die Bergsicht ist wunderbar: Der Widdersgrind, die Märe, der Ochsen und all diese Viechernamen. Den Wildstrubel ganz hinten erkenne ich aber gut.
Nach dem Picknick die Abfahrt. Der Schnee ist Pulver gut, bis weit unten, wunderbar zu fahren. Viel zu schnell sind wir wieder am Ausgangspunkt und das feinste Apfelschorle seit langem gibts beim Skilift Wasserscheide. Die Gruppe ist sehr sympathisch, die Tourenleiter René und Manuel sehr nett und hilfsbereit. Mir hat es wunderbar gefallen auf der Alpiglenmäre. Danke viel mal! Bericht: Susanne
Am Sonntag 19. Februar fand der zweite Teil des Eiskletterkurses der JO statt. Ausführungsort diesmal aufgrund der wärmeren Temperaturen in Kandersteg, Spittelmatte. Bei guten Bedingungen führten wir ein in die Standardbewegung und die mutigeren machten am Nachmittag erste Erfahrungen im Vorstieg. Ein gelungener Kurs bei überraschend schönem Wetter.
Weder das Wetter noch die Verhältnisse liessen auf einen super Tourentag hoffen, als wir uns am Samstag morgen bei Remund Holzbau trafen, um Richtung Erlenbach im Simmental zu fahren. Weit oben starten, lautete die Devise, unten lag nämlich kein Schnee, und so hatte Mätthu die Station Chrindi am Stockhorn als Ausgangspunkt gewählt.
Eigentlich wären wir zu fünft gewesen, zum einen verletzungsbedingt und zum anderen wegen technischer/kommunikativer Probleme konnten jedoch zwei Personen nicht dabei sein.
Bei Chrindi angekommen, waren wir endlich im Schnee… Als ersten Gipfel peilten wir das Cheibehorn an, die Sonne vermochte die Wolken etwas wegzudrücken und schon bald kamen wir ziemlich ins Schwitzen. Die Schneeverhältnisse dünkten uns schon im Aufstieg besser als erwartet. Zuoberst liess ein kräftiger Wind den Schweiss wieder trocknen, und wir machten uns rasch auf die erste Abfahrt. Gar nid mal so huere schlächt, war unser Fazit, als wir unten waren, aber mit richtig schönem Pulver wäre es natürlich der Hammer gewesen! Der nächste Aufstieg Richtung Stockeflue erwartete uns bereits, und diesen machten wir gleich zweimal weil uns die Abfahrt so gefiel. Der Schnee trug oben sehr gut, weiter unten weniger, und als auch die Lichtverhältnisse schlechter wurden, hätte keiner von uns mehr eine super Stilnote erhalten…😉
Ein letztes Mal galt es danach nochmals auffellnen und hochlaufen, um dann wieder Richtung Hinderstockesee abzufahren. Dort genehmigten wir uns an der Sonne etwas um abzukühlen und danach etwas um wieder aufzuwärmen…
Wir waren uns einig, einmal mehr hatte sich gezeigt: auch wenn der Tag nicht sehr vielversprechend begonnen hatte, liegenbleiben ist selten die bessere Idee!
Schön, Mätthu, hast du die Tour trotz schwieriger Verhältnisse durchgeführt, Glöisi und Tina sind dir dankbar!
Würdige Ersatztour: Bürgle – Schibespitz
Die Wetterbedingungen und die Schneesituation nach den windigen und nassen Vortagen liessen das Wochenende in Etivaz nicht zu. René entschied sich, für flexible Schnellentschlossene wenigstens eine Samstagstour im Gantrisch anzubieten. Der Neuschnee der letzten Nacht fiel auf einen fest gefrorenen Untergrund und liess uns sechs Tüüreler auf gute Abfahrtsverhältnisse hoffen. Zügig kamen wir ab unterer Gantrischhütte voran Richtung Morgetepass. René verbesserte zu unserem Komfort mit der Schaufel die Spur, so dass wir im Gegensatz zu anderen Gruppen ohne Schwierigkeiten auf dem Pass ankamen. Der Blick in die Ostcouloirs der Bürgle zeigte uns, dass die Abfahrten genial aussahen, die Vorfreude aufs Skifahren stieg. Auf der Bürgle waren wir natürlich nicht die Einzigen und da es recht stark windete, entschieden wir uns, nach kurzer Pause abzufahren. Es war herrlich, ein «cremiges» Neuschneeli auf festem Untergrund, schöne rhythmische Schwünge bis über die Felsen unterhalb der Obristen Morgetenhütte, ein wahres Vergnügen! Das einsame Tier am Grat oberhalb von uns: Wolf oder Hund?? Wohl doch eher der entlaufene Husky eines Tourengängers. Nach der Mittagspause stiegen wir via Morgeten zum Schibespitz hoch. Der Grat war eisig, aller Neuschnee vom Wind weggefegt, beeindruckend. Mit den Harscheisen erreichten wir jedoch den Schibespitz schnell. Dieser kleine Gipfel zwischen Bürgle und Gantrisch bietet immer wieder schöne Ausblicke rundum, zudem durften wir den Moment ganz unter uns - und mit einem Adler (!) über uns - geniessen. Nun machten wir uns bereit für die Abfahrt. Nochmals wunderbare Bedingungen direkt hinunter zur Chummlihütte, von der wir ein paar Meter hochstiegen, um danach nördlich des Chummlispitzes den schönen Hang zum Gantrischseeli hinunter zu kurven. Es war herrlich! Sogar die letzten Meter runter zur Gantrischhütte waren toll, unverspurt und lupenrein! Bei einem Bier und gemütlichen Schwatz liessen wir den Tag ausklingen.
Es het gfägt, merci René. Tüüreler: Stefan, Gerhard, Thomas, Lukas, Marianne (Schreiberin)
Bei Prachtswetter machten wir uns auf den Weg nach Isenfluh. In Lauterbrunnen bemerkten wir, dass das 15 plätzige Postauto für die vielen Wintersportler nicht ausreichen wird. Die kurze Wartepause nutzten wir zum "Uffälle". Das Warten hat sich aber definitiv gelohnt, kurz darauf durchspurten wir herrlichen Pulverschnee. Unterhalb der Lobhornhütte vorbei, hoch zu den Lobhörnern und in rasantem Tempo Höhenmeter vernichtend kamen wir unserem heutigen Tagesziel näher. Nach kurzer Rast erfolgte der Gipfelaufstieg zur Schwalmeren. Auf dem Gipfel wurden wir mit einer fantastischen Aussicht, viel Sonne und einem Gipfelplättli verwöhnt, wie wir es noch nie gesehen hatten.
Trotz den vielen Tourengehenden fanden wir noch viele unverspurte Hänge, so dass wir mit einem breiten Grinsen in Isenfluh ankamen.
Um 9:15 versammelte sich die hochmotivierte Truppe aus aller Welt in der unteren Gantrischhütte zu einem gemütlichen Kaffee. Willi führte uns alle noch in eine Theoriesequenz ein, wo es um unser heutiges Ziel ging: Materialtestung und Handling für eine Skihochtour. Obwohl Willi sich kurz halten wollte, musste man ihn trotzdem nach 30 Minuten unterbrechen, er ist einfach der geborene Lehrer und Bergführer :-) Top motiviert und voller Tatendrang ging es in kleinen Gruppen, angeführt von Glöusi, Dänu, Tegi und Willi, Richtung Biresattel... Die Sonne konnte uns nicht mehr verwöhnen an diesem Tag. Auf dem Sattel angekommen wurde wortwörtlich auch "umgesattelt": Klettergurt, Pickel, Stock, Steigeisen und aufgebundene Skis am Rucksack war nun das Outfit von uns allen. Und los gings am kurzen Seil den Nordgrat hinauf zum Bürgle. Wahnsinn, eine tolle Abwechslung zwischen gefrorenen Grashügeln, Felskanten, kurvigem Gratweg und leichter Kletterei. Parallel dazu wunderschöne Aussicht, ein knackiger Wind und strahlende Sonne. Und dies vor der Haustür des SAC Gantrisch! Auf dem Gipfel angekommen erfreuten wir uns der tollen Erfahrung, jetzt sind wir ready für richtige Skihochtouren! :-) Willi führte uns danach über den noch nicht oft befahrenen Südosthang Richtung Obristmorgete. Wow, der Schnee war top! Kurze Mittagspause auf der Ebene und dann gings Richtung Schibespitz hinauf, wo wir nochmal das Material an den Sack banden, diesmal aber ohne Steigeisen und Pickel, und wir noch unser Gleichgewicht trainieren konnten auf dem Grat Richtung Gantrisch. Von dort durften wir nochmal eine schöne Abfahrt an den Nordwestcouloirs geniessen und gemütlich durch die Wälder beim Gantrischseeli bis zur Gantrischhütte ausfahren. Lieber Willi, Glöusi, Dänu und Tegi: Wir konnten viel lernen heute und hatten einen Wahnsinns-Tag im Schnee! Danke für alles, wir freuen uns auf die erste Skihochtour!!!
Bericht von Cédric Aebischer
Im frischen Pulverschnee vom Schächen- ins Muotatal
Nach langer Reise empfängt uns Toureleiter Jürg Guggisberg (Guggi) in Bürgen UR mit bereits gelösten Platzkarten für die beiden Sektionen des Seilbähnlis hinauf nach Biel. Ein erster Aufsteig führt zum Geissgrätli hinauf und dann geht’s gleich im Pulverschnee ins Chinzertal runter. Prachtswetter und ca. 15 cm Neuschnee des Vortages sorgen für nahezu perfekte Verhältnisse. Unterhalb der imposanten Kalkstöcke von Fulen und Rossstock steigen wir nochmals hoch auf die Graterhebung des Spilauer Grätli. Guggi findet noch unverspurte Hänge runter Richtung Lidernenhütte. Sowas hat Suchtpotential! Die bis auf den letzten Platz ausgebuchte Hütte ist nicht gerade das Highlight der Tour. Umso besser dann das Nachtessen und die aufgestellte Hüttencrew!
Der Start am Morgen zeigt dann, dass wir nicht das erste Mal in Hütten unterwegs sind. Als eine der ersten Gruppen machen wir uns auf den Anstieg zum Chaiserstocksaetz. Guggi lotst uns gekonnt durch eine verwinkelte Buggelilandschaft. Wieder über unverspurte Pulverschneehänge kurven wir runter an den Fuss des Schnürstocks. Eine der steilen Schlüsselstellen im Aufstieg zum Blüemberg ist auf guter Spur passierbar. Ein bisschen alpiner werden dann noch die letzten Meter auf den Blümberg: Entlang der Drahtseile mit aufgebundenen Skiern auf den Gipfel. Eine weitere ungewohnte Rundsicht für die meisten von uns empfängt uns. Sogar die Städte Luzern und Zürich sind in der Ferne sichtbar. Nun dürfen wir uns auf eine Abfahrt über 1800 Hm nach Muotatal freuen. Natürlich sind wir nicht die ersten, die unverspurten Stellen sind nun rar. Steile Absätze wechseln mit Traversen über Alpen. Ein kurzes Stück geht es zu Fuss entlang einer Alpstrasse dann wieder auf gut griffigen Schnee bis in die Talebene runter.
Merci Jürg für die tolle Tour in für uns meist unbekannter Gegend! Wir kommen wieder das Lidernengebiet hat potential zu mehr. Bericht: René, Crew: Marianne, Claudia, Thomas, Hansruedi, Lukas und Matthias.
Mittwochskitour Buufal 1928m
Anstatt Richtung Schibespitz machten wir uns auf den Weg ins schöne Simmental und starteten die Tour auf dem Rossberg. Was schon von Anfang an klar war, war, dass das Wetter absolute Bombe wird. Wie ich doch immer wieder gerne sage "Wenn Engel Reisen" ;-)
Bei wunderschönem Sonnenschein und fast Windstille, stiegen wir gemütlich 2,5 Stunden auf 1928m auf, an das Ziel, der Undere Buufal. Dort, nach einer Extraportion Sonne tanken, etwas essen und einem kleinen Kurs im Gipfelnamen bestimmen fuhren wir langsam los, zurück Richtung Rossberg. Anfangs war der Schnee super, zwischendurch etwas Bruchharsch und dann über eine Eisdecke bis zum Pistenrand, von da aus über die Piste schnurstracks Richtung Sonnenterrasse der Skiliftbeiz. Dort konnten wir in einer sehr gemütlichen Runde den Tag ausklingen lassen, etwas plaudern, trinken und während interessanten Gesprächen die Sonne noch weiter geniessen.
Es war ein wunderschöner Tag mit einer gemütlichen Tour und einer guten Gruppe. Gerne wieder.
Bericht: Patrik
Den Neuschneemengen der letzten 3 Tage entsprechend , laut SLF ca. 50cm, entschieden wir, den Mariannenhubel anzusteuern. Voller Vorfreude auf Pulver pur, fuhren wir ins Diemtigtal und staunten nicht schlecht, als in der Grimmialp die Schneedecke nicht wirklich üppig vor uns lag. Auch die ausgeprägten Regenrinnen in der Schneeoberfläche liessen unsere Pulverträume etwas verblassen…
Nach dem Waldweg kam doch noch etwas Pulver zum Vorschein, jedoch nicht flächendeckend, denn der Wind hat in den oberen Gegenden sichtlich gewirkt!
Abgesehen davon, konnten wir einen schönen Tourentag in gemütlicher Gruppe geniessen :-)
Die Abfahrt bedurfte eines guten Auges, um eine durchgehende befahrbare Linie durch die lose Bewaldung zu finden. Doch erwies sich die Abfahrt erstaunlich gut.
Manchmal kommt es nicht wie erwartet, doch ist es immer schön, bei Sonnenschein in den Bergen mit einer angenehmen Gruppe unterwegs zu sein!
Merci!
Mittwochstürli 03.02.2022 auf den Stand im Diemtigtal
Der/die aufmerksame Leser/in merkt sofort, der Titel ist irreführend: Mittwoch war der 02.02.2022. Was für eine schöne Zahlenkombination für diesen Tag, leider nicht mit einer entsprechend schönen Wettervorhersage. Darum wurde das Mittwochstürli kurzerhand auf Donnerstag verschoben, in der Hoffnung, dass einige auch diesen Termin wahrnehmen könnten und dass sich das Wetter von einer besseren Seite zeige als am Mittwoch.
Beide Hoffnungen werden erfüllt: Bei wunderbarem Wetter treffen sich 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dank akribisch organisiertem Fahrtransport Viertelvorneun beim Parkautomaten in Zwischenflüh und fahren im Konvoi über die zum Teil vereiste und verschneite Strasse bis zum hintersten Parkplatz im Meniggrund Gasebode.
Hier teilen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Fünfergruppen auf. Die erste wird von Sandra, die die heutige Tour leitet, geführt. Die zweite Gruppe führt René, der das Gebiet ebenfalls wie seine Westentasche kennt.
In zügigem Schritt folgen wir dem Weg gegen Untergestelen, wo uns Sandra kurz vorher links gegen Hindermenige durch den neuverschneiten Hang bergan führt. Traumhaft, wie die Sonne in den Schneekristallen glitzert und sich die ganze Landschaft richtig winterlich herausgeputzt präsentiert.
Nach einer kurzen Zwischenverpflegungspause erreichen alle den Gipfel, der seinen Namen zurecht trägt: Alle haben guten Stand für die Rast und das Gipfelföteli. Der Wind veranlasst uns zum vorzeitigen Aufbruch. Wir befahren die Nordflanke mit Pulverschnee, Genuss pur für alle, die weniger als 70kg auf die Waage bringen. Schwergewichte brechen durch die Eislamelle unter dem feinen Puder ein, ich habe jedenfalls meinen Kampf mit Dosieren der Gewichtsverteilung und Anpassen der Schräglage. Je näher wir dem Menigbach kommen, um so besser werden die Fahrverhältnisse auch für mich.
Sieben tapfere Schnee-iderlein inklusive Leitung ziehen die Felle nochmals auf und steigen für eine wiederholte Abfahrt nochmals ein paar hundert Meter hoch, drei begeben sich zur Rast- und Brätlistelle unterhalb der Tipis und warten an der Sonne auf den Hauptharst, der nach einer Stunde wieder zu den Zurückgebliebenen stösst.
Nach einer kurzen Verpflegungspause werden die letzten Höhenmeter z.T. auf dem Weg, z.T. mit Abkürzungen durch den mittlerweile in dieser Lage schon fast nassen Schnee vernichtet. Heil und zufrieden erreichen alle den Parkplatz, wo die Autos (inklusive Schlüssel an der Dachbox) geduldig im Schatten auf uns warten.
Schön, dass es die Mittwochstürli gibt – sie dürfen auch am Donnerstag stattfinden, merci!
Tourenbericht: Hanspeter Baumgartner (Boumi)
Ersatztour im Gantrischgebiet
Der Start erfolgte bei der Unteren Gantrischhütte in dichtem Nebel. Im Wetterbericht, den wir auf der Autofahrt noch gehört hatten, war die Rede gewesen von schönem Wetter und Sonne in den Bergen, doch davon war bei uns leider nichts zu sehen… Wir liessen uns davon aber die Laune nicht verderben und zogen los Richtung Morgete. Am Wettercharakter änderte sich wenig, auch wenn mit etwas gutem Willen der blaue Himmel durch den Nebel schwach erkennbar war.
Auf der Morgete schnallten wir die Skier auf den Rucksack und wanderten auf dem aperen Grat Richtung Schibespitz (getreu dem Motto: Wer seine Skier mag, der trag! 😉). Vom Schibespitz erfolgte die erste Abfahrt des Tages in den Chessel hinunter, die Sicht war nicht schlecht, und der Schnee sogar noch etwas besser. Unten angekommen, hiess es erneut auffellnen und aufsteigen zum Chesselgrat, ein gut getarntes Schneehuhn beobachtete uns dabei. Die Abfahrt, welche nun kam, übertraf wiederum unsere Erwartungen. Zwar war der Schnee nicht gerade pulverig, aber immerhin angenehm weich und einigermassen homogen.
Bevor es hoch ging Richtung Wanne und Leitere, machten wir eine kleine Pause, die einen packten nun ihren Lunch aus, die anderen fuhren weiter mit brunchen…
Der Weg zum Leiterepass hielt noch einige Schikanen bereit, „Schtogle“ waren zu entfernen und es zeigten sich noch nicht alle ganz stilsicher im Abfahren mit Fellen…
Auf der Leitere dann die grosse Überraschung: plötzlich riss es rundum auf, die Sonne kam hervor und über uns thronte noch halb im Nebel der Gäntu, wunderschön!
Die letzte Abfahrt wurde die längste, auch diese in mehrheitlich gutem bis sehr gutem Schnee (wer sucht, der findet), und auch diese hielt einige Abenteuer für uns bereit… Wir hatten nämlich gesehen, dass der Skilift lief und entschieden uns spontan, alle Abfahrtsmeter auszunutzen um uns nachher bequem hochziehen zu lassen. Nachdem wir eine gefährlich durchhängende Brücke überquert hatten und wegen einer defekten Leiter einen steilen Hang hochgekraxelt waren, mussten wir feststellen, dass der Lifteinstieg nach weiter oben versetzt worden war… Also einmal mehr die Felle aus dem Rucksack wühlen, auspacken, aufkleben und weitere knapp hundert Höhenmeter in Angriff nehmen!
Zuletzt sassen wir aber bei schönstem Sonnenschein auf der Terrasse der Buvette und genehmigten uns ein kühles Bier. Ein wunderbarer Abschluss einer unerwartet gelungenen Tour, merci Mätthu, Glöisi und allen die dabei waren!
Rider: Anita, Danièle, Jan, Mark, Ronald und Tina – Danke Tina für den Bericht
Die tiefen Temperaturen der letzten Wochen schenkten uns Eis in der Region, weshalb wir uns für ein “Eisklettern Schwarzenburgerland” entschieden – wenig Weg – keine Konkurrenten.
Merci allen für den eissportlichen Tag mit Schlussspurt zu Poschi und Velo!
Mischu
Wistätthore (2362 m) als Ersatztour für Chumigalm
Ein technischer Defekt an der Bahn auf den Rinderberg wirft unsere Pläne nicht über den Haufen. Wir nehmen den nächsten Zug nach St. Stephan, steigen dort in den Bus und lassen uns von diesem und der Sesselbahn via Lengebrand auf den Parwengesattel bringen. Von dort geht’s erst einmal ein paar hundert Höhenmeter runter, bevor wir die Felle anschnallen und doch noch aufsteigen. Knappe zweieinhalb Stunden benötigen wir so auf das Wistätthore.
Auf der langen Abfahrt nach St. Stephan staunen wir: Der Winter ist noch nicht ganz entschwunden. Noch finden wir sogar Pulverhänge, und mit etwas Zirkeln ist selbst die Abfahrt bis ins Dorf hinunter noch möglich. (Thomas Angeli Drexler)
Ersatztour Niederhorn 2078m und Stand 1938m vom Meniggrund
Wo auch immer man nachschaute, in den letzten Tagen und Wochen: wenig Schnee, hiess es überall. Mit Schwüngen im Pulverschnee rechnet deshalb niemand. Oder vielleicht doch? - Wir sind schliesslich mit René unterwegs :-)
Beim Eingang ins Simmental begrüsst uns ein Schneeregenschauer. Wir sollten uns alle über die lang ersehnten Niederschläge freuen, aber doch nicht gerade jetzt, wenn wir unterwegs auf eine Skitour sind. Der Schauer ist aber schnell vorbei und als wir auf dem hintersten Parkplatz im Meniggrund ankommen, sehen wir schon das erste Blau. Gerda, Gerhard, Claudia, Marianne und René ziehen vorfreudig los und die Freude wächst mit dem blauer werdenden Himmel und der Feststellung, dass es hier, im Menigtal und Richtung Meieberg-Pass, wirklich Schnee hat, viel Schnee! Von Westen her ziehen wir unsere Spur durchs Chäli aufs Niderhore. Es ist kein hoher Gipfel, aber ein genialer Aussichtspunkt, den wir geniessen. An den oberen Sonnenhängen holpert es bei der Abfahrt erst kräftig. Aber dann führt uns René mit seiner Pulverschnee-Spürnase auf kleine feine Hänge und wir folgen freudig und machen begeisterte Schwünge.
Weil es so schön ist, schnallen wir die Felle wieder an und steigen von Hindermenige auf den Stand. Wir Fünf haben uns vorher dauernd intensiv unterhalten, aber hier steigen wir schweigend auf, jeder geniesst für sich die Sonne, die Schneelandschaft und die regelmässige Bewegung. Und dann das "Sahnehäubchen"! Ein steiler, noch nicht befahrener Pulver-Hang - und das am 28. Januar 2022 im Diemtigtal! Später, bei der Crèmeschnitte im Hirschen schwärmen wir immer noch davon. Merci René und merci euch allen für eine wunderbare Tour in netter Gesellschaft. (Bericht Claudia Drexler)
Mittwochskitour 26.01.2022 auf das Rengghorn
Eine lustige und motivierte Truppe mit viel Lebenserfahrung und ein Küken treffen sich um 9 30 Uhr beim Innerfeld 600meter südlich von Saxeten beim Skipintli. Mit von der Partie sind: Rita, Silvan, Regine, Magdalena, Martin, Hanspeter, Gerhard, Anita, Rita, Felix, Jutta, Sandra und der Tourenleiter Manuel. An dieser Stelle ein Merci, Merci, Merci!!!
Der Mond thront über dem Tourenziel dem Rengghorn. Wir steigen über Weiden und teilweise entlang eines Forststrässchen zur Alp Unter- und später Mittelberg auf, um dann auf den Rengglipass zu gelangen. In gemütlichem Tempo und einer unterhaltsamen Pause erreichen wir alle den Rengglipass. Da auf der Westseite des Gipfelhanges wenig Schnee lag und es felsdurchsetzt ist, hat der Tourenleiter entschieden die Ski’s auf den Rucksack aufzubinden und Schritt für Schritt in der Senkrecht mit guten Tritten den Gipfel zu erklimmen. Auch Sherpas waren am Berg unterwegs und unterstützen die Teilnehmer, wo es nötig war. Es gibt immer ein 1. Mal auch beim Ski buckeln;-))) Mit vereinten Kräften sind alle am Ziel angekommen. Wir wurden mit herrlichem Sonnenschein und einer traumhaften Aussicht belohnt. Nach dem Lunch stechen wir in den steilen und felsdurchsetzten Hang östlich vom Rengghorn. Mit der richtigen Spürnase konnte noch Pulver gut gefunden werden, doch mit grosser Aufmerksamkeit auf Felsen und Steine. Unverhofft kommt oft, auch der Naturschanzensprung von Silvan, welcher mit einer weichen Landung endete. Nach dem großartigen Abfahrtsvergnügen erreichen wir die Alp Unterberg und von da geht es ab auf die Schlittelpiste mit Vollgas zum Ziel. Bei gemütlichem Ausklang auf der Pintliterrasse geniessen wir noch die letzten Sonnenstrahlen in Innerfeld.
Schön habe ich die Mittwochtourenfraktion vom SAC Gantrisch besser kennengelernt, hat Spass gemacht, für den Bericht das Küken Anita :-)
Auch wenn’s fast kein Schnee hat – irgendwas geht immer…
Dann halt nicht auf die Alpiglemäre, sondern zum Leiterenpass auf der Suche nach Sulz und Pulver. Wir haben beides gefunden. Südseitig gab’s tragender Sulz bis in den Chessel, nordseitig findet man immer noch Pulverschnee (zum Glück fahren all die aufstiegsorientierten Türeler alle am selben Hang runter...). Zwischendurch gab’s noch etwas Theorie und Praxis mit LVS. Ein toller Saisoneinstieg für die JO mit einer coolen Truppe.
Die Skitour startet mit einer ca. 1 km langen Tragpassage. Danach wurden die Schuhe gewechselt und die Skier angeschnallt. Über querliegende Bäume ging es auf dem direkten Wanderweg Richtung Vehsattel. Ausserhalb vom Wald kamen die vielen Heissluftballone vom Festival de Ballons von Château-d’Oex bestens zum Vorschein. Einer sah sogar so aus, wie der Breitling Orbiter von Bertrand Piccard. Den Sonnenaufgang erlebten wir um 10:48 kurz vor der Pause beim Höuw.Eggli. Weiter gings mit Harscheisen bis zum Sattel vor dem Gipfelhang. Dort erstellten wir ein Skidepot und gingen den harten windgepressten Gipfelhang zu Fuss. Oben angekommen wurde der Geburtstags Jubilar besungen und beschenkt. Die angekündigte Bise war auf unserem Gipfel nicht zu spüren, so machten wir ausgiebig Pause und konnten dank Peakfinder die verschiedenen Gipfel bestimmen. In der Abfahrt gab es sehr viel Pulver, von unverspurt bis vercharret war alles dabei. Je weiter wir herunterkurvten, desto grösser wurden die aperen Stellen und die Linie musste gut gewählt werden. Zum Abschluss lud uns der Jubilar zu einer Runde auf der Sonnenterrasse vom Restaurant Hüsy ein.
Bericht: Stefan
Fotos: Myriam und Stefan
Mittwochs-Skitour 19.01.2022 Gurbsgrat
Wer hätte das gedacht, nachdem im Dezember Mengen von Schnee fielen, dass Mitte Januar Schattenhänge gefragt sind! Tatsächlich fand René eine Tour, die uns noch mit Pulverschnee bescherte! Wir trafen uns um 09:15 beim Parkplatz im Chirel. In zwei Gruppen nahmen wir den kalten und winterlichen Weg unter die Felle, entlang des Baches Chirel, der laut Wikipedia Kirel heisst und zwölf km lang ist. Während des eher eintönigen und flachen Anstiegs konnte man schöne Eiskunstwerke im Wasser bewundern, wie auch schneebeladene Äste, die sich vor uns verbeugten.
Nach einem kurzen Rast gings dann steiler hoch. René legte eine vernünftige Spur, zuoberst dieses Couloirs nahm er noch seine Schaufel in die Hand und terrassierte uns eine Spur, die uns Sicherheit gab, damit auch alle ohne Sturz und «Geknorze» aufs Bödeli kamen.Von da konnte man unser Ziel sehen. Beim Aufstieg auf den Gurbsgrat bestätigte sich die Prognose von René, dass hier noch Pulverschnee lag.Oben auf dem Grat liess uns die Aussicht aufjuchzen, einfach schön, oben blau, unten grau.Nachdem wir unseren Hunger gestillt hatten, hiess es nun ab in den Pulver! Wow, das het gfägt, Pulverschnee! Im unteren Teil dagegen musste man sich dann etwas besser konzentrieren, da konnte man allenfalls auch noch auf den Weg ausweichen.Und da war er dann wieder, der Kirel, den ganzen Tag im Schatten, mit seinen Kunstwerken im Wasser, und wir alle zufrieden wieder zurück! Danke den Tourenleitern René und Manuel. Bericht: Madeleine
Bei Sonnenschein und mässigem Wind trainierten die Kursteilnehmenden und Leitenden den Umgang mit LVS, Sonde und Schaufel. Ein Refresher tut immer gut.
Um 09:30 Uhr konnten wir bereits bei Sonnenschein gut eingepackt auf der Veranda sitzen um der Kreativität freien Lauf zu lassen.
Vielen Dank für alle wertvollen Ideen und Inputs!
CHALBERHÖRI/TRAUMLÜCKE (SKIGIPFEL), 2040 M.Ü.M.
Die gute Wetterprognose für die Mittwochsskitour und der frische Schnee vom Wochenende liessen unsere Skitourenherzen bereits im Vorfeld höherschlagen.
Und wir wurden nicht enttäuscht J!
Nach der doppelten LVS-Kontrolle starteten wir bei kalten Temperaturen auf dem Parkplatz Senggiweid hinten auf der Grimmialp. Gemütlich stiegen wir in zwei Untergruppen, angeführt durch Manuel und Sandra, auf der gut eingeschneiten Fahrstrasse durch den frisch verschneiten Märchenwald ins Würzi. Der Aufstieg führte uns weiter über den leicht bewaldeten Rücken östlich der Talachse ins Wildgrimmi und dann hinauf zur Lücke südlich vom Chalberhöri.
Auf dem Grat erreichten wir die wärmende Sonne und genossen die Mittagspause mit Vorfreude auf den lockeren Pulverschnee für die Abfahrt. Auch wenn die Hänge vom Vortrag schon etwas verspurt waren, fanden wir alle noch Platz im traumhaften Pulverschnee für eigene Spuren. Viel zu schnell waren wir bereits wieder unten auf der Fahrstrasse, welche uns bei besten Pistenverhältnissen zurück zum Ausgangsort führte. Anstatt ins Restaurant zu gehen plauderten wir noch vor der Hütte beim Parkplatz und genossen die Sonne bei Tee und Lunch.
Der Mittwoch verspricht nicht ein Genusstag zu werden, dicke Wolken, Nebel, Schneefall und Wind sind nicht die passenden Zutaten dafür. Für Donnerstag ist die Prognose etwas besser. Diese erste Januarwoche ist für einige noch Ferienwoche und so entscheiden wir, aus der Mittwochskitour eine Donnerstagskitour zu machen. So starten 8 Teilnehmende (Benno, Dominik (Gast), Martin, Gerhard, Silvan, Martina, Matthias mit Sohn Jonathan als Gast), Sandra und ich vom voll belegten Parkplatz Meniggrund. Die Neuschneeauflage ist bescheiden, reicht aber auf dem Strässchen und nimmt kontinuierlich mit der Höhe zu. Beim kurzen Zwischenhalt die erste freudige Überraschung. Sandra packt einen feinen selbstgebackenen 3 Königskuchen aus und wir geniessen alle ein Stück zum Znüni. Nur der eingebackene König kommt nicht zum Vorschein, Benno übernimmt freiwillig die Rolle des Königs, ohne jegliche Auflagen… Auf dem Gestelengrat sind die Felle schnell versorgt, ein frischer Wind beschleunigt unseren Start in die wenig verspurten Pulverhänge. Etwas mehr davon mögen wir schon noch und steigen von Obergestele zum Buur auf. Es lohnt sich, die Hänge bis zu unserm Znüniplatz sind wunderbar. Hier noch einmal eine Überraschung. Auch Gerhard hat an den 3 Königstag gedacht und beglückt uns mit einem Stück Kuchen zum Zmittag oder frühen Zvieri. Ohne Steinkontakte erreichen wir zufrieden unseren Ausgangspunkt. Ein gelungener Start in die Saison der Mittwochskitouren! Manuel
Silvester- und Neujahrstourentage im Safiental, 30.12.21 – 2.1.22
29. Dezember: Regen bis auf 2800 m hinauf, explodierende Coronafallzahlen wegen Omikron, Krisensitzung der Experten und des Bundesrats, erhebliche Lawinengefahr – können die Tourentage überhaupt stattfinden? Die Wetterprognosen versprechen ab dem 30. Dez. viel Sonnenschein mit warmen Temperaturen. Deshalb entschied Reto, die Safientaltage durchzuführen, im Notfall mit Wanderschuhen auf den Winterwanderwegen im Tal.
Am 30. Dezember fuhren wir zehn Tüüreler mit öV hoffnungsvoll los mit dem Ziel Gasslihof Thalkirch, ganz hinten im 23 km langen Tal. Nebst den Skis und Rucksäcken plus den bescheidenen Zusatztragtaschen für die Skischuhe waren auch ein rotes und ein blaues Rollköfferli mit von der Partie, wohl eine Premiere für SAC Skitourentage. Sie wurden Anlass zu Spekulationen (das kleine Schwarze an Silvester?) und zu Neckereien. Immerhin und zugegebenermassen wussten alle, dass die Heimreise ab Gasslihof geplant war und somit die Rolltaschen nicht über einen Berg gezogen werden mussten.
Der Gasslihof, ein Berghotelbetrieb mit Biobauernhof, erwies sich als ein wahrer Fundus der ganz besonderen Art. Nette Gastgeber, gemütliches Essstübli allein für unsere Gruppe, absolut feines Nachtessen mit erlesenen Produkten vom Hof und aus dem Tal und wunderschöne Zmorgenbuffets mit hausgebackenem Brot und feiner Züpfe. Und wer weiss, ob nicht mit der fröhlichen Sonja, die für die Wintersaison angestellte Seeländerin, schon bald ein neues SAC Gantrisch Mitglied gefunden wurde. Vier Leute unserer Gruppe schliefen im Haupthaus und die sechs anderen waren in der Dépendance untergebracht. Dort waren für sie Zweierzimmer frei, sehr angenehm, nur der völlig eisverkrustete Weg dahin erwies sich jeden Tag als die grösste Herausforderung, sturzfrei anzukommen.
An diesem ersten Nachmittag unternahmen wir einen Spaziergang zum Turrahaus und noch etwas weiter talaufwärts an den Stausee. Von weitem sahen wir nun das verschneite Calandamassiv, welches uns unsere Unterhopfung vor Augen führte. Also nichts wie zurück in den Gasslihof zu Calandabräu und Co.
31.Dezember: Ja, der verregnete Schnee! Hoch hinauf sah man die Regenrinnen, die Skispuren verhiessen nichts Gutes! Trotzdem, wir kamen ja zum Tüürele! Wir stiegen direkt ab Gasslihof etwa 1000 Hm auf den Piz Guw (2707 m), purer Sonnenschein, wunderschöne Aussicht. Die Abfahrt durch den mehrheitlich miserablen Knusperdeckelschnee hinunter wurde zum Spektakel von Stürzen jeglicher Art, Hack-, Stemmbögen oder Spitzkehren, alles wurde ausprobiert. René und Caro leisteten für mich einen Superdienst mit Spurvorfahren nach Gurochs Schule. Geschwitzt haben wir jedenfalls alle, so dass auf der Terrasse des Turrahauses mehrheitlich grosse Biere bestellt wurden. Den grössten Durst hatte sicherlich Reto, denn seine Teeflasche war heute irgendwie nicht auffindbar im Rucksack.
René und Cornelia fotografierten nach der Tour noch den Schneeschuhtrail, der beim Turrahaus begann und nahe des Gässlihofs endete. Als die beiden dann beim Nachtessen von gefundenem (Gries)Pulverschnee in einem Nordseitentäli sprachen, lösten sie ungläubiges Gelächter aus. Cornelia, unsere zweite Leiterin erhielt danach den Auftrag, die Neujahrstour zu leiten, diesen Schnee mussten wir doch gesehen und erlebt haben.
Das Silvestermenü war ein mega feiner Viergänger. Das Bio-Rind des Gasslihof wurde als Tartar, der Safien-Hirsch als Entrecôte (à discrétion) serviert. Das Fleisch sei übrigens vom schwersten je gejagten Hirsch des Tales, ein 162 kg Tier, sagte der Hausherr, der ebenfalls dessen Jäger war.
Der Silvesterabend ging mit viel Lachen bei Activity und «Schöne Sch....e»-Spiel vorbei, um Mitternacht genossen wir das kleine Feuerwerk draussen mit den mitgebrachten Vulkanen von Sandra und mir. Das Gastgeberteam schenkte uns Röteli ein - klebriger als Calanda- zum Anstossen aufs Neue Jahr.
Neujahr 22: Cornelia leitete die Tour aufs Tällihorn (2851 m), ca. 1150 Hm
Die Tour begann unweit des Gasthofs und sehr gekonnt führte uns Cornelia über die coupierten Hänge hoch. Wir waren natürlich äusserst gespannt über den Pulverschnee! Wetter und Aussicht waren wiederum ohne Makel, die Temperaturen viel zu warm, eigentlich sah das Gelände, das ganze Tal überhaupt aus wie im April. Der Schnee im oberen Bereich und bis weit hinunter immer noch miserabel, harstig, huss! Das Griesschneetäli kam dann tatsächlich, so richtiger Pulver war es kaum, aber im unteren Teil war der Schnee doch tatsächlich besser fahrbar.
2. Januar: Auch heute noch konnten wir einen kleinen Gipfel besteigen: Dristeihirte (2475 m) Wer hätte es für möglich gehalten, dass wir wirklich drei Touren machen konnten!
Ein Kleinbus-Taxifahrer aus Safien Platz holte uns ab und führte uns auf die Alpsiedlung Camanaboda. Ab dort waren es etwa 600 Hm zum Grat rauf. Heute zeigte sich die Sonne etwas weniger, der Himmel, die Wolken und das Licht waren aber besonders stimmungsvoll und der heutige kürzere Aufstieg die weissen Alpmatten hoch war sehr schön. Reto entpuppte sich wie schon so oft als guter Schneeschmöcker. Die besten Bedingungen zum Skifahren fand er auf den am meisten nach Süden geneigten Hängen, dort wurden sogar ganze Schwungserien möglich. Vorsicht war trotzdem angesagt. Niemand wollte und sollte sich bei einem Sturz verletzen und gar noch einen Spitalaufenthalt riskieren.
Das Taxi holte uns unten auf der Safienstrasse ab. René und ich stiegen in Safien Platz aus und fuhren mit dem Bus zurück zum Gasslihof. Wir wollten noch eine Nacht bleiben und am 3. Jan. den Camana-Schneeschuhtrail für Schweiz Mobil fotografieren. Die anderen acht Tüüreler brachte der Taxifahrer direkt nach Versam zum Bahnhof. So war es ihnen möglich, einen früheren Zug zu erreichen, der eventuell noch nicht so vollgestopft mit Ferienrückkehrern war.
Lieber Reto, wir danken dir und auch Cornelia sehr herzlich für diese vier wunderbaren Safientaltage. Es ist toll, hast du aus oben genannten Gründen nicht abgesagt. Der harstige Schnee war zum Skifahren zwar eine echte Herausforderung. Das Wetter aber, der Gasslihof, die ganze zufriedene Stimmung in der Gruppe, viel Gelächter, interessante Gespräche, die Organisation, die Reise, alles hat bestens geklappt und war einfach top.
Kann doch nur ein gutes Omen sein für ein glückliches 2022!
Leiter und Leiterin: Reto und Cornelia
Teilnehmende: Caro, Sabine und Bruno, Stefan, Sandra und Debi, René und Marianne (Schreiberin)
Die Lawinen- und Wetterlage im Gebirge liess uns im Tal bleiben. Hier streckten wir, bewaffnet mit Steigeisen und Pickel, die Unterarme und weitere Körperteile. “Drytooling” nennen dies die Experten.
Hat Spass gemacht!
Mischu
Der in kleiner Menge zumindest schattseitig vorhandene Schnee erinnerte uns daran, eine Winteralpinismus Tour unternehmen zu wollen. In der Höhle kümmerten uns die Verhältnisse draussen dann aber eh herzlich wenig.
Immerhin konnten wir vom Ausstieg der Höhle bis zum Gipfel mit Steigeisen gehen, und hie und da sah man eine sich tief in die Erde bohrende Pickelhaue.
Die Gipfelrast glich dann einem Sünnele im Spätherbst. Nach der immer wieder schönen Abseilstelle gings weiter über den Leiternpass zu den Gantrischböde, wo wir uns noch für ein-zwei Stündli mit Flaschenzügen und weitern Alpintechniken beschäftigten.
Merci allen – gerne ein Andermal, Mischu
Tourenbericht Val Durance
Nachdem die Kletterwoche zwei Mal pandemiebedingt verschoben werden musste, konnte sie nun diesen Herbst endlich stattfinden!
Am Sonntag, 19. 9. 2021, einem regnerischen Spätsommertag, fuhren wir im bewährten Corpataux Bus und Gurtners Privatauto Richtung Genf. Nach dem (etwas teuren) Fréjustunnel empfing uns blauer Himmel, und nach ca 6 h Fahrzeit erreichten wir das Val Durance.
Der Tag war noch jung und wir noch frisch, so beschlossen wir einstimmig, die ersten Klettermeter in Angriff zu nehmen. Der Klettergarten, welchen Willi ausgesucht hatte, befand sich nur wenige Meter von der Strasse entfernt. Die nette Bewertung der Routen und der griffige Quarzit machten uns den Einstieg leicht und liessen uns erahnen, was uns diese Woche noch so erwarten könnte… 😊!
Unser Gite war wunderschön gelegen oberhalb des Dörfchens Les Vigneaux und wir wurden herzlich empfangen von Sandrine und Gary mit ihrem Hund Bobby. Bobby, hiess es, dürfe auf keinen Fall alleine und ohne Leine nach draussen, er habe die Hühner des Nachbarn geräumt… Nach einem ersten Apéro auf der Terrasse bezogen wir unsere gemütlichen Zweierzimmer. Als es zum Nachtessen tatsächlich Poulet gab, stellten wir keine weiteren Fragen…
Am zweiten Tag suchten wir uns ein sonniges Gebiet in der Nähe aus. Der Granit begeisterte uns, und in den verschiedenen Schwierigkeitsgraden kamen alle auf ihre Kosten. Während die einen fast nicht aufhören konnten mit Klettern (die Küken), bauten andere Steintürme (einer der Senioren), und wieder andere (dr Büebu) waren schwer damit beschäftigt, sich telefonisch einen Testtermin in einer der umliegenden Apotheke zu sichern… Später setzte etwas Regen ein, aber da sassen wir längst im Gite beim Alphand Bier. Der ehemalige Skirennfahrer Luc Alphand stammt aus der Region und braut nun das leckerste Bier der Gegend, wir haben der Brauerei während unseres Aufenthaltes vermutlich zu einem Umsatzboost verholfen.
Obwohl wir am dritten Tag eher bewölktes Wetter erwartet hatten (s’App hets gseit), war der Himmel schon am Morgen strahlend blau. Die Frauen starteten mit einem Morgenturnen unter Teges Leitung in den Tag, die Männer hatten vielfältige (oder einfältige) Ausreden. Wir hielten an unserem Schlechtwetterplan fest und fuhren nach Briançon, wo wir fast allein durch die alten Gassen und zum Fort über der Stadt hochtäppelten. Die mächtigen kriegerischen Festungen rund um die Stadt sind eindrücklich und bedrückend zugleich.
Später fuhren wir dann eine regelrechte Schüttel- und Rüttelpiste hoch zum Roche Baron, welcher mittlerweile schön in der Sonne lag. Wie immer war Fritz schon in der ersten Route, als andere noch ihre Siebensachen zusammensuchten… Der Sektor ist recht gross und kann einige Leute schlucken, selbst als Escalade Briançon gefühlte 10 Schulklassen auf den Parkplatz leerte, fanden alle noch ein Plätzchen. Der Quarzit begeisterte uns einmal mehr, und dank einer sehr nett bewerteten 6a+ (allerdings mit psychisch belastenden Hakenabständen…) konnten einige ein Zwischenziel abhaken. Fritz ist nicht nur beim Klettern der schnellste, sondern auch beim Zusammenräumen, so kann es halt vorkommen, dass das eine oder andere liegenbleibt… zum Glück gibt es dann noch aufmerksame Gschpänli!
Den Apéro auf unserer Sonnenterrasse hatten wir uns alle verdient, das Nachtessen war wie immer köstlich und einige genehmigten sich noch einen Génépi als Absacker.
Am nächsten Tag (erneut strahlend schön) liessen wir Fritz zunächst noch etwas zappeln wegen seines Helms, die Freude war dann umso grösser, als er wundersamerweise in Margrits Rucksack auftauchte! Wir waren ins Granitgebiet Ailefroide gefahren, wo wir zwei längere Mehrseillängenrouten ins Auge gefasst hatten. Unsere hiess „Palavar les Flots“ und war 12 Seillängen lang, ein wunderschöner Klassiker entlang eines Grates. Beim Klettern kamen sowohl Glöisi und ich als auch die zwei Seilschaften vor uns zügig voran und wir genossen Fels und Aussicht gleichermassen.
…aber dann kam die Abseilübung! Da sich die Halbseile als zu kurz herausgestellt hatten, blieben uns nur die beiden Einfachseile. So kamen wir nur sehr langsam vorwärts und drängten uns immer wieder alle sechs auf einen Stand, wo wir jeweils hingen wie die Christbaumkugeln… Angenehm fand das niemand, und Jeanette klagte nach etwa einer Stunde zur allgemeinen Erheiterung über sogenannte „Abseilbeine“, was recht schmerzhaft sein muss!
Die anderen zwei Seilschaften hatten eine andere Route geklettert und waren flotter unterwegs, so konnten sie schon zum Apéro, als wir noch mitten in der Wand über volle Blasen und Abseilbeine klagten. Beat (er hatte kein gültiges Testresultat) allerdings musste seine Cola ausserhalb der Terrasse trinken, da kennen die Franzosen kein Pardon.
Zum Znacht gab es ein hammerfeines Couscous mit „Fäderäbock“ (Güggeli)…ob wohl Bobby wieder einmal Ausgang gehabt hatte..?
Der fünfte Tag startete wieder mit einem Frühturnen in der Morgensonne, diesmal für die Frauen und Tino. Einmal mehr konnte ich über die Beweglichkeit unserer Seniorinnen Margrit und Therese nur staunen. Danach fuhren wir in ein Gebiet mit einigen kürzeren Mehrseillängenrouten. Nach einer Eingewöhnungsphase und einem etwas heftigen Einstieg fanden wir Gefallen am Kalk, welcher wieder völlig anders zu klettern war als der Granit und der Quarzit der vergangenen Tage. Nach einer Route war aber bei allen der Saft draussen, so beendeten wir die Kletterei nach dem Abstieg (welchen zwei in Kletterfinkli absolviert haben, aber das geht ja eh besser, gäll Fritz) und fuhren zurück in die Unterkunft. Als sich Willi die Socken vor sein maskiertes Gesicht hielt um herauszufinden, ob er sie wechseln muss, stellte sich die Frage, was man denn wechseln muss, wenn‘s stinkt, die Socken oder die Maske😉. Während des Apéros genossen wir wie gewohnt das Sonnenuntergangskino.
Den sechsten und letzten Klettertag verbrachten wir im Klettergarten „Rocher du Pantalon“, einem weiteren Quarzitgebiet, und einige hatten sich vorgenommen, nochmals richtig anzugreifen… Das Gebiet stellte sich als sehr abwechslungsreich heraus: die Routenlänge reichte von knapp 10 bis 35 Metern, es hatte feine kleingriffige und solche mit wahren Bierhenkeln, von übertrieben abgesichert bis hakensparend war alles zu haben. Wir kletterten uns quer durch und hatten überall Spass. Das mit dem Angreifen hat dann aber nur so halb geklappt, richtig reüssiert hat niemand im angepeilten Schwierigkeitsgrad, was aber nicht weiter schlimm war. Glücklich und zufrieden, mit müden Armen und abgewetzten Fingerbeeren traten wir den Rückweg an. Und diesmal fanden wir sogar, oh Wunder, eine offene Bar! Für einmal gab es also den ersten Apéro nicht in der Unterkunft, und sogar Beat durfte sich dank seinem gültigen Test zu uns setzen.
Am siebten Tag konnte sich niemand mehr so richtig fürs Klettern motivieren, so machten wir uns bald nach dem Morgenessen auf den langen Heimweg. Sandrine verabschiedete uns mit den Worten: vous êtes très sage! (Aber sie hat auch nicht alles verstanden, was wir so besprochen haben…) Die Zeit im Auto vertrieben wir uns mit Plaudern, Dösen und Tege spielte uns zu Willis grossem Missfallen endlich noch den Berninasong vom Hansrüedi ab (Herrgott was hesch dü dier gedeicht, wo dü öi de Bündner en Viertüüsiger hesch gscheicht…).
Bei einem letzten gemeinsamen Kaffee sprach Willi noch den Schlusssegen und bald darauf mussten wir in Flamatt Abschied nehmen voneinander. Wir haben eine grossartige Woche zusammen verbracht, viel geklettert, gelacht, diskutiert und voneinander gelernt.
Und zuletzt un très grand Merci à Tegi und Willi, ihr habt das einmal mehr wunderbar hinbekommen!
Crew: Beat, Fritz, Glöisi, Jeannette, Margrit, Therese, Tino und Autorin Tina
Steinhüshoren 11./12.09.2021
Das Abenteuer startete am Samstagmorgen um 10.00 Uhr, als wir uns zu acht in die kleine Trift-Gondel quetschten. Mit Blick auf die imposante Triftschlucht tuckerteln wir hoch bis zur unteren Trift. Dann begaben wir uns auf den gut vierstündigen Hüttenzustieg. Nach eineinhalb Stunden erreichten wir die Triftbrücke, die wir dank Schwindelfreiheit mit Genuss überquerten. Nach einer kleinen Mittagspause führte uns der Weg durch teils tropisches Dickicht und wunderschöne Felslandschaften zur Trifthütte, wo wir mit Hüttentee herzlich empfangen wurden.
Zu feinen Älplermakaronen lernten wir einiges über das Lastwagenfahrerleben und schliefen danach auch ohne blauen Samtvorhang wunderbar in unserem von der Lawine verschontem Hüttenzimmer.
Am Sonntagmorgen um 06.30 Uhr gingen wir, gestärkt vom guten Hütten-z’Morge, den Hüttenweg abwärts bis zum Triftgletscher. In zwei Dreier- und einer Zweierseilschaft begaben wir uns auf diesen und bestaunten die stark zerklüftete Eislandschaft. Schon bald wurde es etwas steiler und wir erklimmten die letzten Höhenmeter über den Obere Triftgletscher bis zum Gipfel auf rund 3119 Meter.
Gestärkt marschierten wir denselben Weg runter bis zur Sacklimi, ab wo wir uns über die etwas exponierteren Felsbänder gegenseitig hinabhalfen. Wieder staunten wir über die Wassermassen, die sich aus dem Triftgletscher Richtung Tal stürzen. Über Stock und Stein trugen uns unsere Beine bis zur Windegghütte, die wir kurz vor 15.00 Uhr erreichten. Um unsere Gondel um 16.00 Uhr nicht zu verpassen, machten wir uns nach einer kurzen Trinkpause sogleich weiter auf den Weg. Trotz steilem Pfad, nassen Steinen und müden Beinen erreichten wir die Bergstation ohne Sturz und pünktlich und waren stolz, diese 2000 Meter Abstieg geschafft zu haben.
Dicht beieinander genossen wir in der Gondel noch einmal den Blick über das wunderschöne Triftgebiet, glücklich über die gelungene Tour!
Mit dabei waren: Willi, Tegi, Huli, Glöisi, Mark, Michael, Raphaël und Davina. Herzlichen Dank an Willi für die Organisation und Leitung!
Davina
Meine erste Wandertour für den SAC Gantrisch findet in meiner zweiten “Heimat” Hasliberg statt. Kräfteschonend bringen uns die Bergbahnen zum Alpentower auf der Planplatten, dem Ausgangspunkt der Tour. Bedingt durch einen Vergucker im Fahrplan bei der Anreise, sind die Kaffeespeicher gefüllt, so dass wir nach einem Rundumblick auf das herrliche Alpenpanorama losmarschieren. Der Aufstieg zum Lauber ist einfach machbar. Kaum vorstellbar dass im Mittelalter bis ins 18 Jahrhundert hier Eisenerz abgebaut wurde. Steile Grashalden prägen das Gelände. Bald nach dem Läuber, dem ersten Gipfel zeigt der Grat sein wahres Gesicht. Über Felsstufen geht es runter in einen Sattel und gleich anschliessend wieder über Felsstufen, versichert mit einem Drahtseil, hoch in Richtung Rothorn. Wie sich der Grat zurücklegt erhaschen wir durch eine Felslücke einen ersten Blick auf den Melchsee an der Frutt. Noch vor der Tagesmitte erreichen wir mit dem Rothorn den höchsten Punkt der Tour. Gutartige Cumuli spenden am Gipfel etwas Schatten und beeinträchtigen die Sicht in Richtung Wetterhorngruppe.
Der Nordgrat des Rothorns ist exponiert und stellenweise mit Drahtseilen versichert. Hier wird begreiflich, wieso dier Schwierigkeit der Wanderung mit T4 angegeben wird. Eindeutlig der falsche Ort für Personen mit Schwindel oder Höhenangst. Etwas moderater ist der der folgende Gegenaufstieg auf das Glogghüs. Von dessen Gipfel hat man eine perfekte Sicht auf die Melchseefrutt. Nach dem Abstieg vom Glogghüs ist technisch das Schwierigste geschafft. Auf einem guten Wanderweg im Skigebiet von Käserstatt – Hohsträss steigen wir zum gleichnamigen Bergrestaurant ab. Der Andrang beim herrschenden herrlichen Herbstwetter ist beträchtlich. Wartezeiten auf die Tranksame unvermeidlich. Nach erfolgreichem Durstlöschen wandern wir via Balisalp, Wolfstennli, Lischen zur Mittelstation Bidmi.
Robyn, Veerle es hat Spass gemacht, mit euch im Hasli unterwegs zu sein.
Jürg
Fotos: Veerle, Jürg Text: Jürg
Tourenbericht Mountainbike Wallis
Ausgeschrieben war die Tour als SAC Mountainbiketour mit Bruno im Wallis, schlussendlich durchgeführt wurde eine Mountainbiketour mit Tegi auf den Niesen mit Beteiligung SAC Plus…
Zur Erklärung: da Bruno keine Zeit hatte, übernahm Tegi die Organisation der Tour. Und weil die Wetterprognose fürs Wallis schlechter war als für die Üsserschwiiz, entschied sie sich, in der Region zu bleiben. Und weil wir nur vier SAC-ler waren, die sich angemeldet hatten, gesellten sich noch drei Wohlener Biker aus Tegis Peer Group zu uns.
So starteten wir am Samstagmorgen zu siebt beim Bahnhof Reichenbach, um die knapp 1000 Höhenmeter zur Alp Unterniese in Angriff zu nehmen. Die Steigung der grösstenteils geteerten Strasse war angenehm, wir plauderten uns hoch und hatten schon bald eine respektable Höhe erreicht. Die Aussicht war prächtig und auch das Wetter liess keine Wünsche offen.
Auf der Alp Unterniese war das erste Zwischenziel erreicht, und wir stülpten die Protektoren für den bevorstehenden Downhill über. Zuerst ging es recht ruppig über Kuhweiden, danach technisch und steil durch ein Waldstück. Bei einer Pause galt es, die erste (aber auch letzte) Panne zu beheben, bevor uns ein neuerlicher Anstieg bevorstand. Diesen hatten wir nun in der Mittagshitze zu bewältigen, und wir waren froh, als wir ihn hinter uns gebracht hatten und uns dem Sandwich und der Aussicht widmen konnten. Inzwischen hatten wir ja auch bereits etwa 1300 Höhenmeter in den Beinen…
Was danach folgte, war ein wahres Feuerwerk an coolen Singletrails! Knackige Spitzkehren, Wurzeldesaster, aber auch flowige Genusspassagen liessen unsere Herzen höher schlagen. Als wir wieder unten in Reichenbach ankamen, hatte jede*r von uns ein breites Grinsen im Gesicht. Damit hatten wir nicht gerechnet, unsere Erwartungen an eine Tour auf den Niesen waren weit übertroffen worden.
Herzlichen Dank, Tegi, für das Übernehmen dieser Tour, es wäre jammerschade gewesen, sie einfach abzusagen!
Rider: Brige, Tina (die Schreiberin), Tegi und Märçu
Lange Reise, kurze Tour auf einen grossartigen Gipfel
Scharf kontrastiert die weite Gletscherfläche mit dem makellosen Blau des Himmels. Die Temperatur ist gerade richtig zum Laufen, die Steigeisen greifen in besten Trittschnee. Wenige Augenblicke zuvor haben wir uns am Sattel südlich des Dôme de la neige angeseilt und jetzt steht uns während einer guten Stunde ein Gletschertrekking höchsten Genusses vor der Kulisse der Walliser Viertausender bevor.
Sie soll eine Tour der Kontraste werden, diese Mittwochstour auf den Sommet des Diablerets, zu der sich zwei Teilnehmerinnen und vier Teilnehmer gemeldet haben und die von Sandra Crameri geleitet wird. Die Gegensätze beginnen bei der Zusammensetzung unserer Truppe: Viermal U 30 kontrastiert mit dreimal Ü 50, doch der Stimmung tut dies keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Gespräche sind anregend und das Thema Berge verbindet. Das Wetter: Während der Himmel über Bern frühmorgens bereits klar ist, bleiben am Alpenhauptkamm die Wolken kleben. Doch die Wetterentwicklung stimmt uns zuversichtlich: Nach drei Stunden Fahrt stehen wir kurz nach halb zehn Uhr auf 2940 Metern Höhe abmarschbereit bei der Bergstation der Diablerets-Seilbahn. Der Wind weht zwar frisch, wird aber hoffentlich die letzten Wolken wegblasen, die unser Gipfelziel verdecken.
Unübersehbar der Gegensatz zwischen Technik und Natur: Hier die futuristisch wirkende, von Stararchitekt Mario Botta gestaltete Bergstation mit Souvenirshop und gegenüber das elegante Oldenhorn, das uns aus einer anderen Welt grüsst. Auf einer Schotterpiste geht es über Schutt und Schneeresten gut hundert Höhenmeter hinunter zum Col de Tsanfleuron und dann auf Wegspuren vorbei an einigen Skiliftmasten hinauf zum Dôme de la Neige, der seinem Namen seit einigen Jahren keine Ehre mehr macht und sich als breiter Karstrücken präsentiert. Bis zum höchsten Punkt erweist sich unser Weg als einfache Wanderung, doch dann folgt die erste Herausforderung: ein etwas ausgesetzter Abstieg von vierzig Metern in den Gletschersattel, wo angeseilt wird. Dank zwei Fixseilen bewältigen wir die Stelle problemlos. Nun sind wir endgültig eingetaucht in die erhabene Landschaft des Diablerets-Gletschers mit seinem eindrücklichen Abbruch nach Süden.
Pünktlich zur Mittagspause erreichen wir das schmideiserne Gipfelkreuz des Hauptgipfels des Diablerets-Massivs und freuen uns über Wetter und Aussicht: Inzwischen haben sich auch die letzten Wolken verzogen und das Panorama ist überwältigend: Spannend ist der Gegensatz zwischen den gewaltigen Nordabstürzen in den Talschluss von Diablerets und den weiten und sanften Gletscher- und Karstflächen von Tsanfleuron, die sich im Osten gegen den Sanetschpass erstrecken. Im Süden grüssen Matterhorn, Dent Blanche und Grand Combin, während die Schneekuppe des Montblanc sich unter einer Wolkenkappe versteckt.
Wir haben Zeit, Musse und überschüssige Energie, deshalb lockt uns noch die Tête de Barme, ein dem Hauptgipfel südlich vorgelagerter Vorgipfel, dessen Tiefblick auf den Schuttkegel des Bergsturzes und den Kessel von Derborance ein leises Schaudern auslöst. Wie ein Auge glitzert der Lac de Derborance aus seiner grünen Mulde. Faszinierend ist der Gegensatz zwischen Schuttwüste und Alpgrün. Welche Kräfte müssen hier gewütet haben, als in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die weite Alp gleich zweimal von einem Bergsturz heimgesucht wurde. So erstaunt es nicht, dass das Bergmassiv zu seinem teuflischen Namen gekommen ist.
Bevor wir mit der Grossraumkabine zum Col de Pillon hinuntergleiten und die Heimfahrt antreten, mischen wir uns unter die Seilbahntouristen, um unsere Nerven auf dem Peak Walk kitzeln zu lassen, der Hängebrücke, die die Bergstation mit dem Sex Rouge verbindet. Die Aussichtskanzel bietet interessante Perspektiven in die gewaltige Nordflanke des Diablerets-Massivs.
Zufrieden und um ein erfüllendes Bergerlebnis reicher geniessen wir die Rückreise mit Postauto und Zug durch die liebliche Voralpenlandschaft des westlichen Berner Oberlandes. Fazit: Sechs Stunden Reise-, vier Stunden Marschzeit. Lange Reise – kurze Tour? Vielleicht. Auf jeden Fall aber ein grossartiges Bergerlebnis in einer erhabenen Landschaft!
Hansruedi Spörri
Tourenbericht Cabane d´Orny 17.-19. Juli 21
Während die Fraktion ÖV am Samstagmorgen z.T. sehr früh (Schwarzenburg ab 5.18 h!) aus den
Federn musste, konnte die Fraktion Privatauto etwas länger schlafen.Nachdem dann auch noch
der Zug Verspätung hatte und der Anschlussbus den drei ÖV-lerinnen vor der Nase weggefahren
war, hielt sich ihre gute Laune verständlicherweise in Grenzen…(der Kluge fährt im Zuge? Aber
diese Geschichte hat noch ein weiteres Kapitel!)
Schlussendlich trafen wir uns aber alle an der Talstation des Sesselliftes in Champex. Gemütlich
liessen wir uns von dort hochgondeln, um danach den schönen und abwechslungsreichen
Hüttenzustieg zur Cabane d´Orny unter die Füsse zu nehmen. Wir plauderten uns hoch und nach
rund zwei Stunden und einer Mittagsrast war die Hütte in Reichweite. Beeindruckt hat uns im
negativen Sinn einmal mehr der markante Rückgang der Gletscherzunge, welche noch 1850 bis
weit unter die Höhe der Hütte gereicht hatte und mittlerweile einiges oberhalb der Hütte endet…
Etwa 10 Minuten oberhalb der Hütte liegt ein Klettergarten, dort verbrachten wir den Rest des
Tages. Zuerst gab uns Willi noch einen kurzen Refresher in Sachen Standeinrichtung und Abseilen,
danach liessen wir uns vom herrlichen Mont Blanc Granit begeistern. Die kurzen Ein- bis
Zweiseillängen Routen waren gäbig zu klettern, auch wenn sich nicht alle einverstanden erklärten
mit den angegebenen Schwierigkeitsgraden 😉 (aber das lag sicher an der Tagesform…)
Leider hatten wir noch einen üblen Sturz zu verzeichnen, welcher das Knie der Patientin
beängstigend anschwellen liess, aber mit zwei Medizinstudentinnen, einer Physiotherapeutin und
einem medizinisch ausgebildeten Bergführer war sie in besten Händen und wurde fachgerecht
verarztet!
Vor dem Nachtessen genehmigten wir uns natürlich noch einen Apéro und genossen die
Abendsonne und das eindrückliche Panorama auf der Hüttenterrasse. Unterhalb der Hütte liegt
ein kleiner See, wunderbar blau - und so kalt, dass Schnee und Eis darin noch nicht geschmolzen
sind. Es geht das Gerücht um, dass man sich eine Einladung zum Bergführerapéro verdient, wenn
man das Seelein durchschwimmt, und man erzählt sich, dass dies ein Mitglied des SAC Gantrisch
sogar schon mal gemacht hat… (nähere Infos dazu sind bei unserem Tourenchef einzuholen). Nun
ja, diesmal hat’s niemand gewagt, schliesslich war nur schon das Eintauchen der Füsse ins eiskalte
Wasser mit purem Schmerz verbunden, soviel haben wir immerhin herausgefunden.
Am zweiten Tag machten wir uns nach dem Morgenessen auf Richtung Sektor Aiguille de la
Cabane, wo einige herrliche Mehrseillängenrouten auf uns warteten. Nicht alle waren gleich gut
abgesichert, und die teilweise abenteuerlich langen Hakenabstände liessen manchem von uns das
Adrenalin in die Finger pumpen, aber etwas Magnesium und ein guter alter Friend am rechten Ort
gesetzt wirken da Wunder! Davina und Vittoria erlebten gar einen richtigen Schreckmoment, als
ein herunterfallender Stein ihrem Seil sechs Meter abtrennte…! Sie haben die Situation aber gut
gemeistert und hatten ja schliesslich doch Glück im Unglück, der Stein hätte auch sie treffen
können…
Alles in allem war es aber richtig richtig RICHTIG schöne Kletterei, von einer Seillänge behauptete
Willi gar, für so schöne Verschneidungen müsse man sonst nach Amerika! Er hatte nicht zuviel
versprochen, wir genossen die flüssigen Züge im griffigen Fels und waren froh, dafür nicht so weit
reisen zu müssen.
Die einen liessen es bei der einen Route sein und verbrachten den Nachmittag mit etwas
sünnelen und leuen, andere machten sich nochmals auf Richtung Klettergarten und hakten noch
einige ungekletterten Routen vom Vortag ab. Danach trafen wir uns wieder alle zum Apéro vor
der Hütte. Die herunterdonnernden Steine vom Grand Portalet, die immer wieder aus den
Wolken auftauchenden weissen Riesen Mont Velan und Grand Combin und die wunderbare
Abendstimmung sorgten für ganz grosses Kino.
Nach dem Nachtessen spielten wir noch einige Runden „Tuusigerle“, wie immer hatten einige
mehr Glück im Spiel, andere weniger…
Am dritten Tag stand der Sektor Gendarme auf dem Programm. Auch dieser hielt einige
Mehrseillängenrouten für uns bereit. Nachdem eine Seilschaft umgekehrt war wegen
Nichtfindens der Haken und des Routenverlaufs (😉 ), landeten wir alle in derselben Route, welche
laut Willi aber auch die schönste war. Diese war dann sehr gut abgesichert und bot reinste
Genusskletterei im 4. und 5. Grad.
Nach einer Mittagsrast machten wir uns auf den Rückweg zum Sessellift. An der Talstation
trennten sich unsere Wege dann wieder: die drei ÖV-lerinnen nahmen den nächsten Bus, und wir
anderen sorgten auf einer gemütlichen Gartenterrasse am See noch für ein Ende der
Unterhopfung.
Auf der Heimfahrt holte uns dann der Satz „Der Kluge fährt im Zuge“ wieder ein… Kurz nach Vevey
bemerkte Willi plötzlich, dass das Auto überhaupt keinen Pfupf mehr hatte und bei einem Halt auf
dem Pannenstreifen war die Ursache auch schnell gefunden: ein Marder hatte anscheinend ein
Schläuchlein verbissen! Ganz nach Klettermanier verklebten Willi, Chrigu und Gläusi das Loch
kurzerhand mit Tape, was aber natürlich nur kurzfristig half. Mit 30 km/h retteten wir uns nach
Chatel St. Denis, wo sich die VW Garage glücklicherweise genau gegenüber einer Migros befand,
für Picknick samt Glacé war also gesorgt während wir auf die Pannenhilfe warteten. So waren wir
schlussendlich doch noch länger unterwegs als die Zugreisenden…
Für die Organisation und Durchführung dieser drei herrlichen Tage in diesem wunderhübschen
Gebiet bedanken wir uns herzlich bei Tegi und Willi!
Mit von der Partie waren ausserdem Chrigu, Davina, Glöisi, Ruth, Vittoria und Autorin Tina
Überschreitung Piz Palü
Die 5 SAC Mitglieder (TL Sandra, Anita, Hanspeter, Lena & Nicolas) nahmen am Sonntag – nach der Anreise mit dem Zug - die spannendere Aufstiegsvariante zur Diavolezza via «Senda dal Diavel» via Munt Pers (T5; 1200 hm) in Angriff. So erreichten wir am Nachmittag unser Ziel, das Berghaus Diavolezza. Bei einem kühlen Getränk genossen wir die atemberaubende Gletscherwelt und spähten bereits die Route für den morgigen Tag aus. Vor dem Abendessen traf unser Bergführer Marco auf der Diavolezza ein und gesellte sich zu uns. Nach dem feinen Abendessen war frühe Bettruhe – trotz EM Finale – angesagt. Der Wecker riss uns um 0315 Uhr aus dem mehr oder weniger erholsamen Schlaf. Um 0415 Uhr ging es los mit einem Abstieg auf den Gletscher (circa 300 Höhenmeter). Das Gletscherbecken wurde zügig durchquert und nach einem kurzen Anstieg standen wir auf der «Gemsfreiheit». Nun war es nicht mehr weit bis zum Fortezzagrat, welcher unsere Kletterfähigkeiten forderte. Marco gab uns aber immer wieder wertvolle Tipps. Nach dem Grat ging es wieder im Firn weiter in Richtung Fuorcla Bellavista und von dort über einen zweiten Blockgrat hinauf zum Hauptgipfel des Piz Palü. Der Firngrat hinüber zum Ostgipfel war zum Glück bereits gut gespurt und so war es ein Genuss auf diesem Grat gehen zu können. Aufgrund des doch eher starken Windes entschieden wir uns gegen eine Pause auf dem Gipfel und bevorzugten den Mittagsrast etwas weiter unten beim Skidepot einzulegen. Nun hiess es noch die Spaltenzone zu durchqueren und über einen leichten Gegenanstieg den Gletscher wieder zu verlassen. Nach rund 10.5 Stunden Tourenzeit, schlossen wir die unvergessliche Tour mit einem Getränk auf der Diavolezza, mit Blick zurück auf den Palü, ab. Hanspeter und Anita machten sich anschliessend noch auf den Rückweg nach Bern, Lena und Nicolas hingegen durften die Gastfreundschaft von Sandra & Martin auf ihrer Alp im Puschlav geniessen und den Tag bei Pizzoccheri und Bündner Nusstorte ausklingen lassen.
SAC-Wanderung vom Genfersee in die französischen Alpen (26. – 27.6.2021)
Leitung: Markus Tanner
Teilnehmende: Madeleine Stöckli, Hanni Maurer, Robyn Hostettler, Véronique Schmitt
Oder die Geschichte der schweissleckenden Almkuh, von mehr oder weniger flachen Wanderwegen und wie Golden Ladies zu neuen Wanderstöcken kommen…
Wir reisen unkonventionell an: mit dem Zug von Bern nach Lausanne, dann mit der Metro nach Ouchy und schliesslich mit dem Schiff nach St. Gingolph. Warum mit Schiff und wie man überhaupt zu einem gültigen Billet für eine Reise inklusive Schifffahrt mittels der SBB App kommt, sind uns Anfangs ein Rätsel. Auf dem Dampfschiff sitzend, mit dem Blick auf den blau grauen Lac Léman blickend, das Gesicht Richtung Sonne und die Haare im Wind wehend, wird uns klar: es ist nicht nur unbeschreiblich schön, hier vergessen wir die Zeit und ziemlich schnell gelingt uns der Ausstieg aus dem alltäglichen Hamsterrad. (s. Bild 1) Die Einzige unter uns, die es tatsächlich geschafft hat das Rundreiseticket per App zu kaufen, erklärt uns die App. Im Café in St Gingolph angekommen teilen wir uns das letzte Pain au Chocolat was es da noch gibt (vier Teile bitte!) und geniessen einen Kaffee.
Wann geht’s los: T3 nach Lac de Taney - wir kommen! Zuerst geht’s nach Vouvry-Dorf und dann steigen, steigen und steigen wir: 4 Golden Ladies - Hanni, Madeleine, Robin und Véronique mit ihrem Wanderleiter Markus. Die älteren unter uns sind die fittesten, die Jüngsten sind inspiriert: so will ich über die nächsten 10 Jahren auch wieder fit werden. Gemeinsam ist es nicht die erste Tour und es macht Spass. 500 Meter Höhenmeter steil bergauf und gegen Miex wird es schliesslich wieder flacher. Wir sind jetzt auf 1080 m und steigen auf eine Lichtung mit Sicht auf den Genfersee. Herrlich. Hier wird zum Mittag gegessen. Wir packen aus und möchten loslegen - währenddessen nicht weit entfernt, locker aber entschieden, die einzige Kuh dieser Weide sich unserer kleinen Gruppe nähert. Wir beraten und ziehen uns etwas zurück: Genferseesicht ade – aber dafür volle Sicht auf, ich nenne sie mal, Bertha. Sie folgt uns, wir stellen unsere Stöcke auf. Bertha stellt sich davor, wir hängen unsere verschwitzten Tops auf die Stöcke. Bertha nähert sich weiter und dann passiert es: Bertha leckt und schmatzt jetzt alles was sie kann. Igitt. Sie hört einfach nicht mehr auf bis Markus und eine unserer Ladies, die Tierärztin ist – uns diese schweissleckende Bergkuh etwas vom Hals schaffen (s. Bild 2). Wir essen noch fertig, ich verpacke meine Tops und bald geht es weiter.
Markus erklärt: «Ladies, ihr habt den anspruchsvollsten Teil für heute geschafft. Jetzt geht es mehr oder weniger flach weiter» (s. Bild 3). Möglicherweise waren wir etwas zu viel in Gespräche verwickelt und haben das mehr oder wenige Flache nicht kommen sehen: auf einmal stehen wir vor einer an der Bergwand fixierten Leiter. Es geht also gerademal vertikal über gefühlte 10 Meter hoch (s. Bild 4). Aber für uns Golden Ladies überhaupt kein Thema: trotz Rucksack und nassen Schuhsohlen schafft jede von uns das problemlos. Weiter geht’s dann tatsächlich mehr oder weniger flach. Am Ausgang dieses Waldes bemerken wir das Schild für den uns entgegenkommenden Verkehr (s. Bild 5). Aha, verstehe.
Der letzte Effort für den ersten Tag steht nun an. Im Zickzack geht es nochmals 400 Höhenmeter hoch bis zum Lac de Taney. Es ist heiss, wir trinken. Es wird zu viel, wir nehmen’s etwas lockerer. Jede geht in ihrem Rhythmus. Und Schritt für Schritt, teils im leicht meditativen Zustand erreichen wir unser Ziel. Zuerst die Chapelle du Lac de Taney, dann die sattgrüne und wilde Flora und Fauna und schliesslich den Bergsee: blau, leicht türkis und sehr ruhig (s. Bild 6). Wir verweilen kurz auf der Terrasse vom Refuge de Gramont, nehmen ein Erfrischungsgetränk und geniessen den wunderbaren Früchtekuchen. Wir erhalten unser Zimmer, bedecken die Betten und möchten schnell zu einem der wohl klarsten, chilligsten und um diese Zeit menschenleersten Seen der Gegend. Zwei von uns geniessen das Schwimmen im See (s. Bild 6a), die anderen reden und erzählen und Markus ist beeindruckt. Ist das Wasser doch etwas mehr als kalt, jedenfalls meint er. Das Bergrestaurant ist top: die Küche ist so fein und der Humagne rouge schmeckt uns allen. Alle geniessen die gemeinsame Zeit: fünf sehr authentische Menschen. Das Gespräch ist ungezwungen und sehr unterhaltsam, alle hören echt interessiert zu und jede erzählt etwas von sich. Die Truppe wächst noch mehr zusammen. Im Zimmer später – man hört nichts – die Nacht ist megafriedlich. Ich glaube diese Truppe ist fürs gemeinsame wandern einfach gemacht.
Am 2. Tag geht es relativ früh los. Am Frühstückstisch sind wir alleine, danach entlang des Baches in Richtung Cornettes de Bise ebenfalls. Wir entdecken die wunderbare Flora Richtung «Les Esserses»: einige der Ladies und Markus beratschlagen. Ich höre zu und lerne. Meine Lieblingspflanze ist definitiv die Küchenschelle oder Schwefelanemone auch noch Pulsatilla genannt, ich notiere mir den Namen. Bald ersetzen grösser werdende Schneefelder die wilden Blumenfelder (s. Bild 7). Wir machen eine kurze Verschnaufpause und gehen gezielt, sehr konzentriert und den Fuss richtig aufsetzend über den Schnee. Eine hinter der anderen jeweils in Markus’ Fussstapfen. Wer nicht konzentriert ist, kann abrutschen und das wollen wir definitiv nicht. Das grössere Schneefeld über die Chaux du Milieu liegt vor uns und wir fragen uns wie lange wir wohl brauchen werden. Markus behält Recht: ungefähr 45 Minuten später sind wir oben. Da bietet sich uns ein sehr spektakuläres Ereignis. Eine ganze Gruppe von wenigstens sechzehn bis vielleicht zwanzig Gänsegeiern kreisen über uns (s. Bild 8). Wir vermuten sie starten irgendwo an der Felswand der Cornettes de Bise. Wir liegen im wilden Gras auf dem Rücken und reichen uns den Feldstecher. «Wow…. Unglaublich… wie schön!», finden wir, eine nach der anderen so wie wir den absolut majestätisch aussehende Unterflügelseite dieses grossen Brutvogels der Alpen bewundern. Ein einzigartiger Moment.
Nun geht es weiter auf den Pass der Cornettes de Bise. Der Gipfel befindet sich in Frankreich und hierfür müssen wir nochmals 180m hoch und kurz über eine selbstgestampfte Schneefeldleiter. Wir kommen an (s. Bild 9 + 11). Auf 2431m lassen wir unsere Wanderstöcke auf einen gemeinsamen Haufen fallen und geniessen gleich die atemberaubende Sicht auf den Lac Léman. Montreux rechts und Lausanne viel weiter links. Wir beobachten wie die Autobahn aus Bern und Fribourg kommend ab Châtel-St-Denis sich schön sichtbar bis nach Vevey hinunter schlängelt. Wir sind sehr zufrieden und geniessen unsere Brote und Früchte. Einige sind aber auch ziemlich ermüdet. Wir wundern uns schon wieviel Energie die Konzentration über die Schneefelder uns abverlangt hat. Ich mache die Augen zu und döse vor mich hin. Ein genialer Moment.
Wir müssen wieder los: nach unserem Aufstieg von 1000m steht der Abstieg von 1400m an. Der Schwierigkeitslevel von T3 bleibt. Wir sind also wieder gefordert. Und dann stellen wir fest: die Wanderstöcke einer unserer Ladies sind nicht mehr da. Entrüstung und Diskussion: wer macht denn sowas? Ausserdem waren sie auf Mass gemacht. Es hilft nichts: wir sind noch alleine oben und es bleiben ein paar federleichte Karbonstöcke. Unsere Lady muss die nehmen. Es gibt eine weitere Entrüstungsrunde aber wir müssen los. Die kurze Schneeleiter wieder runter und dann über Geröll, ein ganzes Stück weiter bis über den Col de Verne runter nach Miex. Es wird anstrengender, wir sind schon etwas müde, die einen mehr, die anderen etwas weniger. Und wir helfen uns abwechselnd mit Geschichten und Gesprächen alternativ zu weiteren meditativen Gängen. Viel bleiben wir nicht stehen, wir müssen das einzige Postauto von Miex nach Vouvry erwischen und möchten nicht auf das gemeinsame Apéro verzichten. Es gilt also zu treten. Es wird dann auch etwas lang, aber zusehends merken wir, wir erreichen wieder eine andere Fauna und Flora und es begegnen uns wieder mehr Menschen. Und tatsächlich schaffen wir es gute 45 Minuten vor Abfahrt des Postautos im Restaurant «Chardon Bleu» unser gemeinsames Apéro zu geniessen. Das Thema der gestohlenen Wanderstöcke drängt sich wieder auf: wer macht denn sowas? Trotzdem wir sind stolz über das was wir geschafft haben und schauen uns unsere Fotos an: Tatsächlich hatten wir unsere Wanderstöcke auf einen Haufen geschmissen. Nur, das erste Paar Wanderstöcke ganz unten drunter gehörte nicht uns… Wir stutzen nicht schlecht und können nur noch Tränen lachen (s. Bild 10).
Was wohl die anderen Wanderer dazu meinten, dass jemand ihre Stöcke geklaut haben soll?
Wir gehen auf den Bus und fahren mit Zug und diesmal ohne Schiff direkt und glücklich nach Bern, das neue Paar Wanderstöcke inklusive.
Wenn sie also am Sonntag 27. Juni ihre Stöcke auf Cornettes de Bise vermisst haben und es mit einem anderen Paar ersetzen mussten, melden sie sich für den Tausch bei unserem Tourenleiter.
Véronique Schmitt
25.7.21
Aus der Abendstimmung am Biwakplatz wurde leider nichts. Gemäss Aussage des Hüttenwartes sind die Biwakplätze noch im Schnee vergraben, und die Gewittertendenz lässt uns für diese Saison vom Plan abkommen.
Wir stecken jedoch kaum den Kopf in den Sand. Am Sonntag treffen wir uns, um beim Stockhorn die Felskletterrouten abzuchecken. Tolle Sache, es gibt wenig Publikum und die Klettergärten halten für Anfänger wie Fortgeschrittene Routen bereit.
Leider hat sich der Tourenleiter an einem 6a erwischen lassen, wie er sich zum Klippen an einer Express hält. Kostet ihn 10 Straf-Klimmzüge, für die er (während der Heimfahrt im recht vollen und ohne Lüftung fahrenden) Zug noch eine Dispens erhält, aber bei nächster Gelegenheit nachholen muss. Ob andere Teilnehmer der Gruppe ähnliche Fehltritte geleistet haben (man möchte davon ausgehen, aber eben: es schreibt der Gebüsste) ist leider fotographisch nicht dokumentiert worden.
Sandmeierrippe SAC J&O
29.5.21
Mit der frühlings-, fast sommerhaften Stimmung in Unterland machten wir uns auf zur Sandmeierrippe, in der Hoffnung keine Schneefelder mehr anzutreffen. Nach einer gemütlichen Fahrt an den Fuss der Mittagsflue und einen Hinweis vor Schlangen machten wir uns an den Zustieg. Nach glatten zehn Metern kam auch schon die erste, aber einzige kleine Schlange über den steinigen Weg. Der Zustieg führte über ein Schneefeld, doch war es glücklicherweise der einzige kleine Überrest im Wald – die Bahn war frei.
Vier Seillängen mit wunderschöner Aussicht in der Sonne erwarteten von uns beklettert zu werden. In drei Zweierseilschaften machten wir uns auf den Weg und genossen den Fels mit kleinen Fusstritten und einigen Rissen. Oben angekommen begeisterte uns die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel. Nach den letzten Metern zum Gipfelkreuz wäre runterfliegen eigentlich doch ganz schön…aber wir genossen den langen Abstieg bis ins Tal durch den Wald, am rauschenden Bach vorbei.
Vielen Dank an Jonas für die Organisation und die Möglichkeit, den Frühling in den Bergen zu geniessen!
Vittora von Petersdorf & Sami Michimura