Tourenprogramm

Bigerhorn3626m,Balfrin3796m,Ulrichshorn3925m

Gross Bigerhorn, Balfrin, Ulrichshorn   Hochtour 27.-29. Juli

Gut gelaunt und mit Vorfreude auf ein schönes Bergerlebnis erreichen wir mit Zug und Postauto Gasenried, den Startpunkt für den Aufstieg in die Bordierhütte. Mit von der Partie sind Hanna, Nadia und Sebi, Marianne und René (TL) und Willi, unser Bergführer.

Der Weg hinauf zur Hütte führt zuerst durch lichten Bergwald, danach über Alpweiden mit wunderbarem Tiefblick auf die imposante Moränenlandschaft, und weiter mit der Gletscherbachüberquerung unterhalb des imposanten Gletschertors auf einem ganz neu angelegten Weg die Bergmatten hoch auf der rechten Seite des Gletschers. Zweimal müssen wir unter Felsblöcken noch in Deckung gehen, bevor wir die Hütte (2887m) erreichen, weil die fleissigen Wegbauer letzte Sprengungen vornehmen. Nach dem Nachtessen findet vor der Hütte auch die Fütterung der Wildtiere statt. Elf Steinböcke jeglicher Grösse nehmen daran teil und bieten mit all ihren Kapriolen ein wahres Schauspiel.

Frühstückszeit um 4 Uhr, das Wetter verspricht gut zu bleiben, sicher bis am Nachmittag. Wir marschieren mit den Stirnlampen los und biegen, im Gegensatz zu allen andern, die aufs Nadelhorn oder direkt aufs Ulrichshorn wollen, schon bald links ab mit Ziel Gross Bigerhorn (3625m), auf Wegspuren oder über Blöcke kommen wir in der Morgendämmerung gut voran, allerdings sind dann pötzlich die Steine und Felsen vom Nachttau gefroren, so dass wir den Rest des Aufstiegs mit den Steigeisen gehen müssen. Kurze Znünipause auf dem Gipfel, grandiose Sicht hinüber zum Nadelgrat, Hochgenuss! Nun beginnt die Gratkraxlerei hinauf zum Balfrin (3796m). Wir klettern mit Steigeisen, da die Route manchmal auch kurz in die Nordseite des Grates führt. Willi stellt fest, dass der Rückgang des Firns frappant ist, auf dem Grat sind keine Schneeresten mehr und es gibt nur noch zwei unzusammenhängende kurze Firnabschnitte im Gipfelanstieg zum Balfrin. Die Verhältnisse am Berg sind somit etwas anspruchsvoller geworden, sorgfältig steigen wir den ganzen Grat mit Steigeisen auf zum Teil festem Fels, aber auch auf Blöcken und losem Gestein hinunter auf den Riedgletscher. Mittagspause auf dem Riedpass (3553m). Leider bin ich der Grund, dass unsere Tour nach kurzem Anstieg zum Ulrichshorn jäh abgebrochen wird und alle um das Gipfelvergnügen des Ulrichshorns (3924m) und dem anschliessenden Abstieg via Windjoch in die Mischabelhütte kommen. Da ich mich nicht mehr gut fühle, kehren wir um und steigen auf der Route über den Riedgletscher zur Bordierhütte hinunter. Für mich ist dies eine sehr schwierige Situation, haben sich doch alle auf den Höhepunkt der Tour gefreut! Ich bedanke mich sehr herzlich für die absolut solidarische und verständnisvolle Bergkameradschaft, die mir nun alle entgegenbringen. Willi findet den Weg über den zerschrundeten Gletscher mit professioneller Voraussicht. Der Rückgang des Gletschers mit dem steil gewordenen Aufschwung im unteren Teil ist beeindruckend und für uns alle ein Lehrstück einer Gletscherbegehung. So wird der Abstieg nach der Enttäuschung noch zu einem kleinen Abenteuer und wir landen halt nochmals in der Bordierhütte. Mit den schlechten Wetterprognosen ist diese Planänderung kein Problem. Gemütlich lassen wir am Nachmittag die Tour auf der Hüttenterrasse ausklingen, Zeit für interessante Gespräche, bergtechnische Fragen, die Willi erläutert, ein rundum zufriedener Abend. Am Samstagmorgen früh steigen wir wiederum den neuen Wanderweg zurück, nochmals unterhalb des Gletschertors vorbei (wer weiss, wie lange man solche Tore noch sehen kann) zurück nach Gasenried. In Visp lassen wir uns ein feines Kaffee nach drei Incaromtagen nicht entgehen, bevor wir Nadia und Sebi verabschieden, die ins Binntal reisen.

Willi, es sind drei wunderschöne Tourentage gewesen, dir vielen herzlichen Dank für deine perfekte und angenehme Führung. Merci auch dir René für die Organisation der Tour.

Ein Dank an Alle, es war ein wunderbares Erlebnis! Auf ein andermal!

Willi, René, Hanna, Nadja, Sebi, Marianne (Bericht)