Tourenprogramm

Vrenelisgärtli (2904 m)

Dank starkem Regen starten wir gemütlich am Freitagmorgen: 4 von 6 TeilnehmerInnen treffen sich um 10.30 in Bern Bahnhof auf dem Zug. Die anderen 2 von 6 stossen im Klöntal dazu. Nach einem Kafihalt nehmen wir den Aufstieg zum Basecamp Glärnischhütte unter die Füsse.
Es ist noch bewölkt, jedoch werden wir nicht verregnet und unsere Regenschütze und Knirpse bleiben ungebraucht. Da die Glärnischhütte umgebaut wird, ermöglichen Expeditionszelte und Schlafsäcke trotzdem die Übernachtung ohne viel Gepäck. Wir beziehen unsere Zelte und erfrischen uns nach dem langen Marsch und 1140Hm - am nahen Bach oder mit kühlen Getränken. Am Abend kühlt es jedoch schnell ab im grossen Dom-Essenszelt. Leider hat es keine Wolldecken auf den Sitzbänken, sodass wir die warme Suppe und Raclette sehr geniessen. In den Schlafsäcken ist es deutlich wärmer!
Am Samstag stehen wir um halb 5 auf und laufen bei schönstem Wetter um halb 6 Uhr los, weiter hinauf zum Glärnisch Gletscher. Der Gletscher ist sehr sanft, gut eingeschneit und noch knusprig, sodass wir die Steigeisen anziehen. In drei 2er-Seilschaften gehen wir bis zum höchsten Punkt. Jetzt wird es spannend, zumindest für mich, da ich grad als Erste und zum ersten Mal in Steigeisen abklettere. Gut gesichert an Sandras Seil geht's ganz gut über Eisenstifte und Bügel hinunter vom Schwandergrat zum Verbindungsgrat. 
Der Verbindungsgrat ist noch halb voll Schnee, jedoch sehr gut zu gehen. Und der Aufschwung zum Gipfel sieht steiler aus, als es ist (wie so oft). Judihui um 10.45 sind wir schon auf dem Gipfel und läuten fleissig mit der am Gipfelkreuz hängenden Glocke vom Vreneli. Nun stehe ich endlich auf dem ersten Berg, welcher mir mein Grossvater seinerzeit am Horizont gezeigt hat. Übrigens war mein Vater als Junge mit der JO auch mal oben, wie er mir erzählte, jedoch war's vor 70 Jahren nicht nötig abzuklettern, sondern es ging eben bis zum Gipfel rüber!
Der Tiefblick auf den Klöntalersee ist beeindruckend, die Weitsicht bis zum Zürichsee möglich, die umliegenden Berge sind jedoch noch wolkenverhangen. Nach kurzer Rast gelingt der Abstieg noch leichter - einzig das Hochklettern braucht etwas mehr Zeit und Kraft. Auf dem nun schon aufgeweichten Gletscher kommen wir schnell runter - es wird nun sehr heiss! Beim Basecamp heisst es deshalb wieder: Kühlen - mit Bier oder Baden! Nach weiterem Abstieg mit Serpentinenweg und sehr vielen Feuerlilien am Weg freuen wir uns auf das Taxi um 16.00 ab Chäserenalp bis Klöntalersee. So haben wir noch Zeit für ein erfrischendes Bad im See!
Es war eine sehr abwechlsungs- und aussichtsreiche Hochtour! Ein grosses Dankeschön an Sandra für die gute Organisation und Führung und allen Teilnehmenden fürs gemeinsame Geniessen!
Teilnehmende: Anita Mischler, Christa Joder, Magdalena Gurtner, Daniel Egger, Denise Bassan (Bericht), Sandra Crameri (Tourenleitung)