Tourenprogramm

Skitouren Alpe Devero

Tourenbericht Alpe Devero/Ersatztour Mont Rogneux

Die Schneefälle eine Woche vor unserem geplanten Alpe Devero Wochenende liessen uns hoffen… Der Hüttenwart informierte Tege dann jedoch über die schlechten Schneebedingungen (eine sehr nette und nicht selbstverständliche Geste), und Willi und Tege bemühten sich rasch um eine Alternative. Diese fanden sie im Unterwallis, und so fuhren wir am Freitag nicht Richtung Süden, sondern Richtung Westen. Unser Tagesziel war die Cabane Brunet oberhalb Lourtier im Val de Bagnes.

Auf der Anfahrt war die Umgebung lange sehr grün, ich rechnete bereits mit Skitragen zu Anfang des Aufstiegs, als es kurz nach Lourtier doch noch weiss wurde, so dass wir tatsächlich mit den Skiern an den Füssen starten konnten. Mal auf breiteren, mal auf schmaleren Wegen, lange im Wald, stiegen wir gemütlich plaudernd der Hütte zu, welche wir gegen Mittag erreichten. Da sass eine Menge Volk und genoss das Essen und die Sonne (die Hütte scheint auch ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge zu sein), und genau das machten wir nun auch.

Nach der Lunchpause beschlossen acht von uns, noch ein paar Höhenmeter anzuhängen, um am heutigen Tag noch eine Abfahrt zu geniessen. Inzwischen war die Sonne recht stark geworden, und die Hitze machte das Laufen nicht einfacher. Das Erstaunliche an Willi ist, dass er, obwohl er selber ja so gut wie nie etwas trinkt (alkoholische Getränke ausgenommen 😉), trotzdem immer rechtzeitig Trinkpausen für uns einlegt.

Einen kleinen Gupf etwa 400 Höhenmeter oberhalb der Hütte erklärten wir zu unserem Tagesgipfel. Was dann folgte, übertraf unsere Erwartungen bei Weitem! Feinster Pulverschnee wie in diesem Winter noch selten gesehen, in schönster Umgebung, Schwung für Schwung ein Genuss. Die beiden Ladies welche bei der Hütte geblieben waren und unsere Abfahrt von dort aus verfolgten, beneideten uns leicht. Danach gab es in den letzten Sonnenstrahlen vor der Hütte ein wohlverdientes Bier.

Das Nachtessen schmeckte uns allen, wir verbrachten einen gemütlichen Abend mit angeregten Gesprächen und viel Gelächter. Auch die Nacht in unserem Zehnerschlag verlief ruhig, von einigen Toilettengängen und Schnarcheinheiten einmal abgesehen.

Am nächsten Morgen war Tagwacht um sechs und Abmarsch um sieben. In friedlicher Stimmung brachen wir im Morgengrauen auf Richtung Mont Rogneux. Kurz nach dem Start wurden wir von einer etwas grossmäuligen Dreiergruppe überholt, welche angab, den Petit Combin via Nordwand zu besteigen, keine Ahnung, ob sie es geschafft haben… Wir jedenfalls genossen die morgendliche Kühle und stiegen langsam aber stetig unserem Ziel entgegen. Auf dem Grat welcher dem Rogneux vorgelagert ist, ging das Abenteuer richtig los: zuerst wurden Steigeisen montiert, später brauchte es Harscheisen, zwischendurch sank man bei jedem Schritt bis zur Hüfte ein, schlussendlich galt es noch, abwärts eine Kletterstelle zu überwinden! Auf wenigen hundert Metern war also eine rechte Palette an bergsteigerischem Können gefragt, und für Willi galt es die Nerven zu bewahren wenn die eine oder andere von uns sich zwischendurch etwas ungeschickt anstellte… Nach einem langsamen Schlussspurt hoch zum Gipfel genossen wir eine phänomenale Rundsicht auf verschiedene Walliser Grössen. Dass einige Tourengänger, mit denen wir auf dem Gipfel ins Gespräch kamen die 2000 Höhenmeter vom Parkplatz bis zuoberst in dreieinhalb Stunden bewältigt haben, sei hier nur am Rand erwähnt… (Secklibrüedere, sagt man ihnen auch)

Diese Abfahrt übertraf die gestrige noch einmal, natürlich auch wegen ihrer Länge von 2000 Höhenmetern. Trotz heikler Lawinensituation fanden wir allerschönste, recht ungefährliche Pulverhänge, weiter unten und je nach Hangexposition kamen noch einige Sulzschwünge dazu. Auch wenn es müde Beine gab, es war einfach herrlich! Als wir auf dem Parkplatz aus den Bindungen stiegen, hatten wir alle ein zufriedenes Lachen im Gesicht.

Tege und Willi gebührt einmal mehr ein grosses und herzliches Dankeschön für Organisation und Führung! Der Mont Rogneux war auf alle Fälle eine würdige Alternative, auch wenn wir uns jetzt schon auf die Alpe Devero im nächsten Winter freuen!

Danke auch an alle die dabei waren, jede*r hat zu diesem gelungenen Tourenwochenende beigetragen!

Regie: Tege und Willi

Regieassistenz: Steefoux und Stephan

Drehbuch (nachträglich verfasst): Tina

Kamera: Anita, Tege, Steefoux, Stephan, Willi

Crew: Anita, Gabrielle, Marianne, Ruth, Tina, Res, Steefoux, Stephan