Tourenprogramm

Vrenelisgärtli 2903m

Um das Vrenelisgärtli ranken verschiedene Sagen…

In einer Version ist von einer überaus schönen und keuschen Tochter eines Berggeistes die Rede, der über die umliegenden Berge herrschte. Das Mädchen Vreneli lebte in einem prächtigen Garten, in dem duftende Alpenblumen und farbenprächtige Bäume blühten. Damit kein Frevler einen Blick auf das Mädchen erhaschen konnte, hatte der Vater, der Groll gegen die Gämsen jagenden Menschen hegte, eine Mauer aus spitzen Felsen um das Gärtchen errichtet. Dort sang das bildhübsche Mädchen und pflückte Blumen. Ein kühner Junge - ein junger Glarner - aber erfuhr aus den Erzählungen einiger Gamsjäger von dem Mädchen und machte sich zu ihm auf den Gipfel auf. Vreneli liess den Burschen eine Weile schmoren, bevor sie ihn zu sich in den Garten rief und vor dem Vater versteckte. Die beiden verliebten sich ineinander. Eine Weile ging die Liebschaft gut, dann aber schöpfte der Vater doch Verdacht und ertappte das Paar schliesslich in zärtlicher Umarmung. Eifersüchtig und gegen das Menschengeschlecht wütend packte er den Jüngling und schleuderte ihn im hohen Bogen über die Mauer ins Tal hinab. Seine weinende Tochter verwandelte er in einen Stein und das Gärtchen selbst übergoss er mit Eis und Schnee. Es heisst, man könne das schöne Vreneli wieder zum Leben erwecken, indem man den richtigen Felsen dreimal küsst. Doch es sind Tausende von Steinen, die auf dem Gärtchen liegen - bedeckt vom ewigen Schnee.

Auf der Suche nach dem Vreneli machten sich sieben tapfere Mitglieder des SAC Gantrisch auf den Weg zum Vrenelisgärtli. Am Samstag nahmen Corina, Edith, Livia, Hanspeter, Roger, Glöisi und die Tourenleiterin den steilen Aufstieg zur Glärnischhütte bei schönstem Wetter schwitzend in Angriff.  Nach einer Stärkung in der vollbelegten Hütte bildeten wir unsere Seilschaften für den nächsten Tag und übten uns in den benötigten Knoten und der Seilhandhabung.

Am Sonntag starteten wir um 05.30 Uhr auf unsere Tour auf das Vrenelisgärtli. Der Aufstieg über den Gletscher auf den Schwandergrat verlief problemlos. Der Gletscher war gut eingeschneit und es hatte keine Spalten. Bei der Schlüsselstelle am Schwandergrat seilten die Seilschaftsführer/innen die TN ab und kletterten dann selbständig ab. Wir hatten für den Aufstieg ein sinnvolles Timing gewählt und das befürchtete Anstehen zum Abseilen bewahrheitete sich zum Glück nicht. Am kurzen Seil bewältigten wir den Grat und Aufstieg zum Vrenelisgärtli. Leider konnten auch wir das Vreneli nicht zum Leben erwecken und so machten wir uns nach der Gipfelrast auf den Rückweg. Die kurze Kletterei bei der mit Ketten gesicherten Schlüsselstelle war problemlos. Auch der Abstieg über den Gletscher der Weg zur Glärnischhütte legten wir zügig zurück. Beim Abstieg von der Hütte nach Chäseren machten sich bei der einen oder dem anderen dann doch die etwas müden Beine bemerkbar. Wir leisteten uns deshalb von Chäseren nach Klöntal Plätz die Fahrt mit dem Pinzgauer. Zufrieden und mit angenehmer Müdigkeit traten wir mit Postauto und Zug die Heimreise an.