Tourenbericht Biketour Region Moosalp
Zuerst wären wir in Bern beinahe in den falschen Zug gestiegen (danke This), und beim Ausstieg hätte Steefoux um ein Haar seinen Rucksack liegen lassen (danke Roger)… der holprige Einstieg würde auf ein ebensolches Wochenende schliessen lassen, aber holprig waren eigentlich nur die Trails, ansonsten erlebten wir zwei äusserst harmonische Tage:
In Ausserberg wurden wir von einer Ländlerformation empfangen und fuhren die ersten Kilometer bis Raron zur Talstation von Unterbäch auf schönen Trails und durch schmucke Dörfer. Keine Frage, wir waren im Wallis gelandet: bereits hätten sich uns die ersten zwei Gelegenheiten für einen Frühschoppen am Wegesrand geboten, aber angesichts der bevorstehenden Höhenmeter verzichteten wir.
Nach der Gondelfahrt bis Unterbäch machten wir Bekanntschaft mit der eher unorthodoxen Bikebeförderung der Sesselbahn nach Brand: mangels Haken wird einem das Bike einfach auf den Schoss gelegt… 😊
Bei Brand setzten wir uns wieder auf unsere Bikes und folgten dem Biketrail Nr 542 von Schweiz Mobil, um auf die wunderschön gelegene Moosalp zu gelangen. Plaudernd und trampend erreichten wir diese just um die Mittagszeit. Während Roger und ich uns mit unseren mitgebrachten Sandwiches begnügten, gönnten sich Steefoux und This eine Portion Älplermagronen im Restaurant. Ein Alleinunterhalter mit kitschigen Schlagern «versüsste» unser Dessert, als wir uns für Kaffee und Crèmeschnitte dazugesellten. Wir flüchteten und nahmen den Downhill Richtung Kalpetran unter die Räder. Durch wunderschöne Lärchenwälder und auf flowigen Trails ging’s abwärts, nur hie und da wurden wir unterbrochen von gesprächigen, Schlager hörenden Wandergruppen… In Kalpetran angekommen, stieg es noch einmal zünftig an, nicht alle Beine vermochten die steilen Rampen fahrend zu überwinden, aber schlussendlich kamen wir alle mehr oder weniger erschöpft in St. Niklaus (die Walliser sagen Saniglas) an. Dort deckten wir uns mit Apéro, Znacht und Zmorge ein (und im Geschäft lief wohl welche Musik? …klar, Schlager!). Hier stiess auch noch Jonatan, unser fünftes Mitglied, dazu. Er war eine Stunde nach uns auf der Moosalp gestartet und traf jetzt etwa gleichzeitig wie wir in St.Niklaus ein, soviel zu seinem Fitnsslevel… (und unter uns: er liess uns auch bergab ziemlich alt aussehen!)
Per Postauto ging es nun hoch nach Grächen, wo wir uns in einer Ferienwohnung im Chalet Schwalbennest einquartierten. Den Sonnenuntergang genossen wir bei einem Glas Weisswein auf dem Balkon, danach gab es eine zünftige Portion Pasta mit einer herrlichen, selber gemachten Tomatensauce (merci This), das hatten wir uns verdient!
Am nächsten Morgen erwartete uns ein klar blauer Himmel und ein frisch zubereitetes, köstliches Birchermüesli (merci Steefoux), was will man mehr?
In der Morgenkühle waren wir froh, dass die ersten Kilometer leicht anstiegen, so konnten wir uns aufwärmen. Bald folgten wir einer idyllischen Suone, bevor wir die Abfahrt nach Kalpetran in Angriff nahmen. Während uns weiter oben die wunderschönen Ausblicke beeindruckt hatten, erwarteten uns im unteren Teil viele enge, aber durchaus fahrbare Kurven. Von Kalpetran rollten wir dann auf einem hübschen Höhenweg nach Stalden, wo wir die Luftseilbahn nach Gspon bestiegen. Dort erwartete uns dann die Schlüsselstelle dieser Etappe: In steilen Rampen aber wunderschöner Umgebung gings hoch nach Sädölti, wo wir ziemilich verschwitzt eine verdiente Pause einlegten, Kalorien nachschoben und die Sonne genossen. Den Umweg über den Gebidumpass liessen wir anschliessend aus und machten uns direkt auf den Weg nach Giw, wo wir uns noch ein Dessert gönnten.
Danach kam auch trailmässig das Dessert des Tages: 1300 Tiefenmeter auf meist flowigen, manchmal steilen und ab und zu steinigen oder wurzeligen Trails! Das mit den Steinen wurde Roger dann zum Verhängnis und er fing den einzigen Platten dieses Wochenendes ein! Dafür ein zünftiger, trotz mehrerer Salamis konnten wir den Pneu nur soweit flicken, dass er zwar dicht war, Roger aber die letzten paar Kilometer sehr defensiv fahren musste.
Unten in Visp ging dann plötzlich alles sehr schnell, alle verschwanden mit ihren Bikes in die dafür reservierten Wagen und suchten sich im total überfüllten Zug ein Plätzchen… Das hätten wir auch gemütlicher angehen können, aber ansonsten erlebten wir wie gesagt zwei äusserst harmonische, friedliche und lustige Tage, mit coolen Trails und in schöner Umgebung! Merci, mit euch würde ich sofort wieder auf eine Biketour gehen, es het gfägt!
Tina
Mit dabei waren: Jonatan, Roger, Steefoux, This
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