Rosenlaui – Dossenhütte – Rosenhorn – Glecksteinhütte
Was gibt es Schöneres, als auf einer Bergtour eine Überschreitung zu machen?
Das überaus heisse Sommerwetter zwang uns schon beim Start im Rosenlaui beim Beizli den ersten Trinkhalt einzulegen. Da aber die Hütte beim Sitzenbleiben im Tal nicht näherkommt, mussten wir uns wohl oder übel aus dem Schatten begeben und den abenteuerlichen und landschaftlich sehr schönen Aufstieg in die Dossenhütte in Angriff nehmen.
Bald waren wir schon oben im Talkessel und vor uns steilte sich der Moränengrat auf. Zügig gewannen wir auf diesem an Höhe und erreichten dann den klettersteig-ähnlich Weiterweg durch das Couloir. Im Blick hatten wir dabei immer die imposanten Eisbrüche vom Rosenlauigletscher und vis-à-vis die Kalkfluchten vom kleinen Wellhorn.
Auch weiter oben galt es konzentriert weiterzulaufen, denn der ausgesetzte Gratweg war erst kurz unter der Hütte zu Ende.
Das verdiente Bier gab es vor der Hütte mit einem guten Blick auf den morgigen Tourstart hinauf auf den Tossensattel.
Wegen der sehr hohen Temperaturen wollten wir früh los, war doch der Weg über die weiten Gletscherflächen lang und ein Einsinken würde die Tour zu einer Tortur werde lassen.
Doch schon der Aufstieg über die Flanke in einer gut gefroren Spur war ein positives Erlebnis zum Tourstart, der dann auch noch mit einem fantastischen Sonnenaufgang gekrönt wurde.
Schnell waren wir oben auf dem Tossensattel und der Weiterweg über den trockenen Bänderweg bis auf den Rosenlauigletscher war alsbald gemeistert.
Es folgt ein weiter Weg über das eindrückliche Gletscherplateau unter dem Ränfenhorn hindurch, hinauf auf die Wätterlimi und weiter über die steile Firnflanke auf den Grat bis auf den aussichtsreichen Gipfel vom Rosenhorn.
Wir genossen die Gipfelrast bei bestem, windstillem Wetter im leichten Pullover, der Fernblick gigantisch.
Bald schon traten wir den Abstieg an, wollten wir doch möglichst lange vom noch gefrorenen Firn profitieren.
Nachdem wir den Gletscher Richtung Beesibärgli verlassen hatten, schlug die Hitze wieder richtig gnadenlos zu und der Weiterweg zu Glecksteinhütte wurde zur durstigen Herausforderung, wobei die stiebenden Bergbäche willkommene Abkühlungen brachten.
Der Schluss wäre schnell erzählt, wenn sich nicht der Abstieg von der Glecksteinhütte dermassen in die Länge gezogen hätte. Die westseitig ausgesetzten und mittlerweile aufgeheizten steilen Kalkwände rösteten uns unerbittlich und zudem kam nach dem sicher letzten Gegenanstieg doch noch ein weiter.
Glücklich waren wir alle, als wir uns auf den letzten Abstiegsmetern in einen erfrischenden Bergbach setzen konnten. Das kristallklare Wasser liess die Lebensgeister wieder aufleben und zurück blieben schöne Erinnerungen an eine erlebnisreiche Bergtour.
Mit dabei waren Anna, Livia, Marie, Benjamin, Roland und Matthias
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