Mal ufe, mal abe, mal linggs, mal rächts…
...mal füre, mal hingere, mal linggs mal rächts! So hat es wohl auch das eine oder andere Mal getönt, wenn man am Sonntag durchs Simmetal gefahren ist. Zwar hat uns unsere Tour nicht, wie geplant, ins Simmental geführt, aber gepasst hätte das Lied auch auf unserer Tour auf das Schnierehireli. Für mich war es die erste Skitour mit dem SAC Gantrisch und eine der Ersten überhaupt. Aus schneetechnischen Gründen hatte Sandra den Ausgangspunkt von Matten bei Lenk nach Hinder Schönisei bei Kemmeribodenbad verschoben. Gestartet sind wir gemütlich übers offene Feld und später entlang der Alpstrasse hoch. So hatte ich auch gleich die Möglichkeit mit allen ins Gespräch zu kommen und einander besser kennen zu lernen. Es ging recht flott voran, auch das Wetter schien mit jedem Schritt besser zu werden. Schon bald zweigten wir ab und es ging von «füre» langsam aber sicher auch mehr «ufe». Der Schnauf reichte jetzt weniger zum Plaudern, dafür genossen wir die Aussicht auf die Natur um uns. Auf einer kleinen Hochebene hielten wir Rast, schauten «hingere» was wir schon gemeistert haben und Sandra zeigte «füre», was noch vor uns lag. Da habe ich dann grad ein bisschen leer geschluckt. Das «füre» war definitiv auch ziemlich «ufe» und mir schien das Ziel grad in ziemlicher Ferne. Gestärkt nahmen wir dann trotzdem den weiteren Aufstieg in Angriff und schon bald kam zum «füre» und «ufe» das «linggs» und «rächts» dazu: Die gefühlten 100 Spitzkehren mit Harscheisen schienen nicht enden zu wollen. Doch der steile und für uns Anfänger doch etwas anspruchsvolle Aufstieg, hat sich vollends gelohnt. Als wir, früher als in der Pause noch erwartet, über den Grat stiegen und den Blick auf die herrliche Bergwelt des Berner Oberlands hatten, war die Anstrengung schon wieder vergessen! Nach kurzem Aufstieg ohne Ski zum Gipfel, gönnten wir uns die wohlverdiente Pause. Ja, und dann fehlte uns nur noch eines: «Abe». Durch den ehemaligen wunderbaren Pulverschnee fuhren wir talwärts und genossen die wärmende Sonne, das gemeinsame Unterwegssein und den Stolz, diese Tour geschafft zu haben. Als wir zurück beim Auto bei Empfang die guten Resultate der Schweizer Skirennfahrer lasen, war ich froh, waren wir nicht im Simmental und konnten unser «ufe, abe, linggs, rächts» in Ruhe und ab vom Trubel geniessen. Danke allen, die mit mir dabei waren und auf ein nächstes Mal!
Tourenbericht: Hanna Keller
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