Schneeschuhtour vom Hengstschlund in den Muscherenschlund; mit LVS- und Naturkunde unterwegs:
Nach dem Willkommensgruss, schauten wir die Vor- und Nachteile von verschiedenen Schneeschuhtypen an. Kunststoff, Metall, Schiene, Boden, Zähne, Riemen, Bindung.
Die sanfte Steigung durch den Stäckhüttewald am Anfang, bereicherte uns mit einem Naturspektakel und damit Naturkunde Input 1: Raureif, Biecht, Raueis.
„Wenn es kaum Wind hat und die Temperatur unter 8°C fällt, wachsen schöne Eiskristalle zu Raureif. Die Luft muss allerdings etwas feucht sein, daher findet man die schönsten Kristalle an Bäumen, die am Rand des Nebels stehen. Dort ist es feucht und genug kalt. Die Eisnadeln wachsen dem Wind entgegen“
Ein paar hundert Höhemeter weiter, wird über den Naturkunde Input 2 diskutiert: Welcher Nadelbaum hat Nadeln mit 5’er Büscheln? Die Zirbelkiefer oder Arve, auch erkennbar an der Ei-förmigen Krone. Tannenhäher welche hauptverantwortlich für die Ausbreitung der Arven sind, haben wir keine gesichtet.
Beim Gurbs-Hüttli bekommen wir LVS Kunde 1 weil diese Tour «geeignet für Anfänger» ist und wir alle keine Erfahrung mit diesem Gerät haben. Themen sind das richtige Tragen des Geräts, Einschalten, Batterie Check, Suche und Send Einstellungen, Gruppen-Check. Alles klar.
Wir verlassen den Wald und steigen dem Grat entlang. Der Föhnlage beschert uns schönes Wetter was nicht immer „strahlend blauer Himmel“ bedeuten muss. Diverse Wolkenbilder und angenehme Temperaturen, die uns veranlassen oft das Tenue zu wechseln, Sonnenschein und etwas Wind.
Naturkunde 3: Was sind das für Tierspuren im Schnee?
Naturkunde 4: Faszinierendes über Feldhasen und ihre Verdauung.
„Ihre Pflanzennahrung ist schwer verdaulich. Im sehr grossen Blinddarm bauen Mikroorganismen die zähe Zellulose ab und setzen zusätzliche Nährstoffe frei. Somit funktioniert ihr Blinddarm wie der Pansen von Wiederkäuern. Um davon profitieren zu können, werden die Kotpillen nach dem Ausscheiden nochmals geschluckt. Bei diesem Blinddarmkot handelt es sich um weiche Kügelchen, die im Gegensatz zum harten, eigentlicher Kot, der nach quasi zweimaliger Verdauung ausgeschieden wird, viele Mikroorganismen enthalten.“
Und kurz danach:
Naturkunde 5: Das Birkhuhn
„…lebt in halboffenen, strukturreichen Landschaften (Sträucher, Nadel- und Laubbäumen) der subalpinen und alpinen Stufe.“
Auf der Schweizer Roten Liste als „potentiell gefährdet“ eingestuft.
Trotzdem haben wir glücklicherweise 7 Stück davon gesehen respektive vermutlich unglücklicherweise verscheucht.
Punkt 12 Uhr treffen wir bei Hohmattli ein. Trotz des spürbaren Föhns, picknicken wir auf einem „hiuben“ Bänkli und schauen am gegenüberliegenden Hang zwei Gruppen mutiger Skitouren-Fahrer zu, wie sie einen sehr steilen Hang des Ochsens aufsteigen.
Danach Schneeschuhe wieder angeschnallt:
LVS Kunde 2. Wie ist der Ablauf nach einem Lawinenniedergang? Ablauf der Nothilfe, Verantwortung, Delegieren von Aufgaben und der Suche mit dem LVS. Ganz gute Einführung; alle hoffen nie in eine Situation zu kommen wo wir das Erlernte in Echt ausführen müssen.
Nun überqueren wir die Kantonsgrenze und beginnen mit dem Abarbeiten der gewonnenen Höhemeter, zum Teil auf kleinen Wegen, zum Teil etwas abenteuerlich durch noch schneebedeckte Couloirs, „bäuchligs“ unter hungrigen Stackeldrahtzäunen hindurch bis zum Muscherenschlund , das Ende unsere Tour.
Markus Tanner hat uns exemplarisch geleitet: die Begrüssung, Tagesplanung, Tempo, Routenkenntnis, Pausen, Inputs, Abschluss. Wir haben uns alle wohl gefüllt. Danke Markus.
Teilnehmende: Mariann Ramser, Madeleine Stöckli, Robyn Hostettler
Leitung: Markus Tanner
Für den Bericht: Robyn Hostettler
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