Urner Haute Route von Realp nach Engelberg bei schönstem Wetter und besten Schneeverhältnissen, Aufstieg 4650m, Abfahrt 5700m
Nach einer nachmittäglichen Zugfahrt durchs Goms erreichen wir um 17.00h Realp, wo wir auf den Schneetöff umsteigen. Willi übernimmt kurzerhand den Gashebel und zieht die Motorkarawane inkl. Tege im Schlepptau souverän in den Tiefenbach.
Freitag: Aufstieg vorbei an der Albert-Heim-Hütte und weiter Richtung Winter- und Lochberglücke. Abfahrt durch stiebenden Pulver bis hinunter zum Stausee auf der Göscheneralp. Wer geglaubt hätte, die Tour neigt sich bereits dem Ende entgegen hat auf’s falsche Pferd gesetzt. Ein gemütlicher, langgezogener Haaatsch bringt auch die letzten Wortmeldungen zum Verstummen und kurz vor der ultimativen Unterhopfung erreichen wir nach ca. 1400 Höhenmeter (1900m für aufmerksame Kartenleser – sorry Leute) die schön gelegene Hütte im stillen Chelenalptal. Zügig wird dem Getränkevorrat zugesprochen und gleichzeitig der Winterraum auf tropische Temperaturen aufgeheizt. Es folgt ein gemütlicher Hüttenabend bei bestem Essen und guter Unterhaltung.
Samstag: mit den Steigeisen geht es gleich hinter der Hütte die ersten 300m steil bergan bis wir weiter oben über sanfteres Gelände die Sustenlimmi und später das Sustenhorn erreichen. Eine tolle Pulverabfahrt bringt uns zur Tierberglihütte. Nach einer Stärkung mit und ohne % attackieren wir auf Empfehlung der Hüttenwartin die direkte Nordostabfahrt vom Vorderen Tierberg und erreichen zufrieden den Steingletscher. Tege’s zielstrebige Tischeroberung sichert uns einen gemütlichen Nachmittag an der Frühlingssonne mit kleinen, festen und flüssigen Schmankerl.
Sonntag: nach einem anfänglichen Kaltstart wird das Gehen im Obertal wieder rhythmischer und es bleibt mehr Zeit die Gletscherwelt mit den scharfen Granitzapfen und Graten zu bewundern. Bald erreichen wir die Fünffingerstöck und geniessen ein weiteres Mal die umliegende Bergwelt, die sich in ihrer ganzen Pracht bei strahlendem Sonnenschein präsentiert. Die folgende direkte Abfahrt durch die Nordwand des Wendenhorn ist eine Wucht. Knackig steil und in bestem Pulver meistern wir den gut 45° steilen Hang. Nach 600 Höhenmeter stehen wir bald mit brennenden Schenkeln auf dem Wendengletscher unter der Titlissüdwand. Ein kurzer Aufsteig zum Grassenbiwak bringt uns zum Ausgangspunkt der finalen Abfahrt nach Engelberg.
1500 Höhenmeter später stehen wir in den Krokussen und binden uns die Skis auf den Rucksack, um den letzten Kilometer bis zur Bushaltestelle zu laufen.
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