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Sülzle ums Augstbordhorn (VS)

Da ich nicht ganz sauber rekognosziert hatte, waren wir eine halbe Stunde zu früh in Unterbäch, und verbrachten die Zeit des Wartens auf die ersten Sessel mit Sight Seeing und Take Away Café. Das Wetter war prächtig und die Temperaturen erstaunlich tief, so dass wir nach Skilift- und Sesselfahrt froh waren, endlich selber aktiv zu werden. Der erste Aufstieg vom Seefeld ging über eine landschaftlich schöne Spur bis zum Pkt. 2943 unterhalb des Driizänduhoru, das heute von den meisten anderen Tourengänger*innen Richtung Turtmanntal überschritten wurde. Über Nacht waren je nach Interpretation knapp oder gut 5cm Schnee gefallen, so dass die rasssige Abfahrt über den Westhang des Driizänduhoru angenehm fahrbar war, die darunter liegenden Hartschneeschichten etwas abgefedert wurden.

Es erfolgte der Wiederaufstieg vom Ginalstal zur Chumminilicka und dem Grat entlang Richtung Augstbordhorn bis unterhalb Pkt. 2910, wo wir (endlich!) länger Rast machten und die Aussicht genossen.

Nach telefonischer Absicherung mit dem wortkargen Seilbahnführer von Embd, wagten wir die Abfahrt über Chummini, Schalbeggini auf Schalb. Doch dies erwies sich wohl nicht nur aus Sicht des Tourenleiters, also mir, als herbe Enttäuschung: Erhofft hatte ich mir schöne Sulzhänge. Wir bekamen zwar einen erstaunlich gut fahrbaren ersten Steilhang mit Büssersulz - doch danach war an sich nur noch Schneesuche angesagt, auch auf den WSW-Hängen: Bereits oberhalb 2500müm galt es, sich über Miesch und Bergrosen von Schneefleck zu Schneeflck zu mogeln. Die an sich rassigen Skihänge oberhalb Schal waren nurmehr knapp befahrbar. Offensichtlich hat es im unteren Mattertal dieses Jahr wesentlich weniger Schnee gegeben als im Ginals- und Turtmanntal.

Wie mit dem Seilbahnführer vorher vereinbart, kamen wir pünktlich bei der Bergstation in Schal an, nur um unten in Embd von ihm zu erfahren, dass er uns in gut zwei Stunden mit dem Bus rüber gegen die Moosalp zum Postautoanschluss fahren werde. Ja, er habe doch gesagt, dass Revision sei. Und Nein, früher mit dem Bus fahren gehe nicht, auch nicht gegen eine grosszügige Extrafahrtentschädigung. So blieb uns nichts anderes übrig, als das so gesparte Geld in ein gut 1 ½ stündiges Take-Away Aprés-Ski beim Hotel Morgenrot zu investieren. Anschliessend fuhr uns unser Seilbahnführer als Buschauffeur gut gelaunt rüber zur Poschi-Haltestelle unterhalb  der Mossalp. Leicht angeheitert und ebenfalls gut gelaunt kam unsere Gruppe - nochmals gut 1 ½ Stunden später - um 20 Uhr endlich wieder gesund in Bern an.