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Grindelgrat (2390 m) und Wildgärst (2890 m)

Skitourenwochenende Brochhütte

Frühlingstourenfeeling im Februar: Grindelgrat und Wildgärst

Unten weisse Matten im Schatten und leichte Minustemperaturen, wie es sich für einen Februarmorgen gehört. Doch oben präsentieren sich Südhänge des Grindelgrates - Tourenziel am ersten Tag - ganz anders: Das begehrte Weiss gibt es nur ganz oben, ansonsten dominieren Tannengrün und Wiesenbraun die sonnenüberfluteten Abhänge. Und während wir auf dem noch knapp mit Schnee bedeckten Waldweg dahintrotten, stelle ich mir immer wieder die Fragen: Kommt man da mit Skiern an den Füssen hoch? Kann man da überhaupt noch runterfahren? Ist es eine gute Idee, in diesem sonnenreichen, aber schneearmen Winter ein Tourenziel wie den Grindelgrat anzusteuern, bei dem Süd- und Südosthänge dominieren?

Stunden später kennen wir die Antworten: Ja, man kommt noch mit den Skiern an den Füssen hoch. Diese müssen zwar immer wieder kurz in die Hände genommen werden, um apere Stellen zu überwinden, einmal müssen sie sogar über einen längeren Abschnitt auf dem schneefreien Sommerweg getragen werden. Und ja, auch runter geht es meist auf den Brettern. Der Gipfelhang mit seinem Frühlingsschnee bereitet sogar wahren Fahrspass. Und ja, auch auf den aperen Südhängen weiter unten arbeiten wir uns von Schneefleck zu Schneefleck vor und kommen mit den Skiern an den Füssen an unserem Ziel an: der Sonnenterrasse der komfortablen und gemütlichen Brochhütte.

Probleme wegen mangelnden Schnees gibt es anderntags beim Aufstieg zu unserem zweiten Tourenziel, dem Wildgärst, nicht. Zu hoch liegen die mehrheitlich nach Osten ausgerichteten Hänge. Sogar der meist abgeblasene Gipfelhang präsentiert sich in Weiss, sodass wir problemlos bis zum Vorgipfel mit Ski aufsteigen können. Die Aussicht ist stark, die Windböen sind es auch. Deshalb folgt auf das obligate Fotoshooting gleich die Abfahrt. Diesmal sind die Herausforderungen von etwas anderer Art als am Vortag: Hart gefrorene Windgangeln im Gipfelhang, eine bloss dünne Schneedecke im steinigen und von Gräben durchfurchten unteren Teil der Wischbääch-Abfahrt erfordern konzentriertes Fahren. Zum Glück gibt es als Trostpflästerli den Pulverschneehang unterhalb der Wart.

Fazit: Bei diesen zwei Wochenendfahrten mit Frühlingsskitourencharakter Mitte Februar waren die Freuden an der Aussicht und der einzigartigen Berglandschaft sowie am Sonnenbaden auf der Terrasse der Brochhütte grösser als das Skivergnügen. Abgerundet wurde das tolle Tourenwochenende durch die lustige Yatzy-Runde am Samstagabend und die leckere Crèmeschnitte mit Kirsch-Parfum beim Schlusstrunk auf der Schwarzwaldalp.

Teilnehmende: Madeleine Bähler, Ursula Hofmann, Wale Hubschmid, Gerhard Peter, Hansruedi Spörri
Leitung: Sandra Crameri
Tourenbericht: Hansruedi Spörri