Tourenbericht Bike Aostatal
Nachdem sich zwei Teilnehmer leider kurzfristig noch abmelden mussten, reisten wir schlussendlich am Samstag, 5. Juli zu neunt mit unseren Bikes ins Aostatal. Zum ersten Mal hatten wir Jürgus neuen, selbstkonstruierten Bikeanhänger dabei, er war gerade rechtzeitig fertig geworden…
Für den ersten Tag hatten wir den Col de Pierre auserkoren, eine nicht allzu lange, aber schöne Tour, bei der man die ersten 1400 hm mit Hilfe der Pilabahn überwinden kann. So etwas kommt uns natürlich immer sehr gelegen… Trotzdem blieb uns nach einem flowigen Start eine Schiebe-/Tragestrecke nicht erspart, das gehört jedoch auch dazu. Und es lohnte sich, die Abfahrt war zwar anfangs technisch schwierig, gestaltete sich aber immer schöner – bis wir in den Wald kamen..! Ab da war fertig lustig: das Unwetter vom letzten April hatte nicht nur im Wallis, sondern auch hier seine Spuren hinterlassen und für uns gab es fast kein Durchkommen mehr bei all diesen kreuz und quer liegenden Bäumen. Eine Weile lang kämpften wir uns durch, dann kamen wir zum Glück auf ein Strässchen, welchem wir folgten bis wir weiter unten wieder auf (diesmal geräumte) Wanderwege wechselten.
Nach dem Bezug unserer Zimmer im HB Hotel und einer erfrischenden Dusche erkundeten wir die schmucke Altstadt von Aosta und genossen rauchende Apéros und einheimische Biere. Auch die Pizze im schönen Garten des Bataclan schmeckten hervorragend, auch wenn es für immer ein Rätsel bleiben wird, wo der Rest der Pizza geblieben ist, welchen ich mit ins Hotel genommen habe…
Am zweiten Tag hatten wir uns den Colle Fetita vorgenommen, und nach einem kräftigen Frühstück fühlten wir uns bereit dafür. Auch heute konnten wir dank dreier Autos, die wir geschickt positionierten, von mehr Tiefenmetern als Höhenmetern profitieren. Wir starteten in Challancin etwas oberhalb von Salle, (der Heimat von Federica Brignone!) und pedalten uns kontinuierlich hoch bis zur Alp Tramail des Ors, den Mont Blanc immer im Blick. Ab der Alp war dann wieder tragen angesagt… 200 hm weiter oben begann eine herrliche Abfahrt über Alpwiesen, gefolgt von einem wunderschönen Panoramaweg. Zum Dessert gab es einen tricky Zickzacktrail durch den Wald, diesmal zum Glück ohne im Weg liegende Bäume… Auch diesen Tag schlossen wir mit einem feinen Znacht in einem hübschen Innenhof von Aostas Altstadt ab.
Der dritte Tag wurde zu unserem Shuttletag. Zwei Guides von Aosta Valley Freeride mit zwei Autos samt Anhänger und Driver zeigten uns eine Vielfalt an Trails rund um Aosta. Zwar starteten wir den Tag mit zwei Platten (am gleichen Bike!) in der ersten Abfahrt, danach blieben wir aber verschont, auch wenn die eine oder andere Blessur davongetragen wurde… Manchmal musste man das Herz in die Hand nehmen und manchmal half absteigen, aber im Grossen und Ganzen trafen die Guides unser Niveau ziemlich gut und die Abfahrten machten grossen Spass. Am Ende resultierten 2850 Tiefenmeter gegenüber 128 Höhenmetern! Zur Belohnung gab’s Gelati, im Becher, im Biskuit oder sogar im Brioche (jedem seinen Geschmack…). Natürlich hiess es auch an diesem Abend wieder: duschen, umziehen, durch die Gassen schlendern, Apéro, Nachtessen, schlafen.
Der vierte war dann auch schon unser letzter Tag, wir hatten uns für den Colle Croce entschieden, eine Erhöhung bei La Thuile, wo am vergangenen Wochenende Mountainbike Weltcuprennen in den Disziplinen Downhill und Enduro stattgefunden hatten. Waren wir bis jetzt mit warmen Temperaturen verwöhnt worden, hatte es in der Nacht nun merklich abgekühlt. Den Strassenanstieg auf den Colle San Carlo erleichterte dies, beim darauffolgenden Uphill Trail wurde es bereits etwas ungemütlicher, und auf dem Colle Croce zogen wir so ziemlich alles an was wir dabeihatten. Der kalte Wind vertrieb uns bald wieder und wir stürzten uns in die Abfahrt, welche notabene am vergangenen Wochenende die Weltelite der Endurofahrer heruntergebrettert waren… In Sachen Geschwindigkeit hätten wir es ganz sicher nicht mit ihnen aufnehmen können, aber wir fuhren stilsicher und wegen der Schönheit der Landschaft und des Trails mit einem breiten Grinsen im Gesicht den Berg hinunter. Zurück in La Thuile belohnten wir uns mit einer letzten Pizza, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten, oder die Ferien in Hochsavoyen fortsetzten.
Herzlichen Dank allen die dabei waren und somit zum Gelingen dieser Biketage beigetragen haben, egal ob Backoffice, Frontoffice, Mechaniker, Weinkenner oder Chauffeuse! Und ein wehmütiger Gruss geht an die beiden unglücklichen, welche daheim bleiben mussten, wir hätten euch gerne dabeigehabt, Märcu und Thömu!
Mit von der Partie waren: Brige, Caro, Möni, Sabine, Bruno, Jürgu, Reto, Tegi und Tina.
Bericht: Tina
